5 Folgen

  • Folge 1 (26 Min.)
    In Triest im Norden Italiens weht die Bora, ein kühler, heftiger Fallwind aus dem slowenisch-kroatischen Hinterland und sie kann einer Briefträgerin wie Barbara manchmal das Leben schwer machen. Barbara Samero, Mitte 40, ist Briefträgerin mit Leib und Seele im Triester Stadtteil San Giacomo, und wie alles in ihrem Leben macht sie auch ihre Arbeit mit beeindruckendem Enthusiasmus und ansteckender Freude. Sie mag die Menschen auf ihrer Route, weil sie nicht hochnäsig seien, sagt sie. In San Giacomo leben viele ärmere Leute und Ausländer aus Slowenien, Serbien, Kroatien und Albanien. Man sagt, den Mix der Kulturen in Triest verdankt man der Bora, die hier Menschen aus aller Welt zusammengetrieben hat. So stehen beim Mittagessen, wenn sich Barbara mit ihrem Kollegen Maurizio trifft, warmer Schinken mit Sauerkraut und Lasagne nebeneinander auf dem Tisch des traditionellen Restaurants.
    Der international bekannte Fotograf Ugo Borsatti hat die Bora mit bis zu 200 Stundenkilometern in Aktion aufgenommen. Auf seinen außergewöhnlichen Windfotos, die er in den kalten Wintern der 50er Jahre fotografiert hat, bläst er die Menschen auf den Straßen beinahe vom Fleck – nur dank spezieller Seile konnte dies verhindert werden. Erst in den letzten Jahren öffnen sich die Grenzen und Triest ist wieder Schnittpunkt der Kulturen Mitteleuropas, des Balkans und des Mittelmeeres. Die stürmische Bora hat ihre alte Internationalität wieder gewonnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.09.2007 arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Wenn Kristín Jóhannsdóttir auf die Vestmannaeyjar Inseln will, nimmt sie meist das kleine zweimotorige Flugzeug, das die kleine Inselgruppe an der Südküste Islands mit der Hauptinsel verbindet. Flug oder Fähre funktionieren jedoch nur, wenn der Wind es zulässt, denn das Leben auf den „Westmännern“ ist den Naturgewalten vollkommen ausgeliefert: Heftiger Wind, Stürme und Regen gehören zum Alltag. Kristín lebt auf Heimaey, der einzig bewohnten Insel der Vestmannaeyjar. Hier wurde sie geboren, hierhin kam sie nach 18 Jahren Studium und Arbeit in Deutschland mit ihren beiden Söhnen zurück. Seit drei Jahren hat sie ihren Traumjob als Tourismusmanagerin auf Heimaey: sie ist verantwortlich für die Entwicklung des Tourismus und den kulturellen Austausch mit Reykiavík, der Hauptinsel – und dem Rest der Welt.
    Nur 4.500 Einwohner hat das Eiland und Arbeitslosigkeit ist hier so gut wie unbekannt. Das zieht Menschen aus aller Welt auf der Suche nach Arbeit an, insbesondere aus den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Viele haben zwei oder drei Jobs, der Lebensunterhalt ist teuer, der Lebensstandard hoch. Besonders große Vorteile bietet die raue Insel den Frauen, die hier problemlos Beruf und Kinder verbinden können. „Heimat ist, wo ich Arbeit habe“, sagen sie – wohl auch deshalb, weil sie in Kälte und Sturm dazu verführt sein könnten, von weniger rauen Ländern zu träumen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.09.2007 arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Tarifa ist die Hauptstadt des Windes am südlichsten Ende Europas – in Spanien. Hier windet es fast immer – mal ist es der Poniente, ein leichter, kühler Wind aus dem Westen, vom Atlantik kommend. Mal der Levante, ein heftiger, warmer Ostwind, der an den Nerven der Menschen zerrt. Tarifa liegt an der Straße von Gibraltar, auf Spanisch: Estrecho. Afrika ist zum Greifen nah – nur 14 Kilometer sind es nach Marokko. Nieves Garcia Benito, die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin und Fernando Pereg Macazaga, ein Meteorologe, sind seit fast 20 Jahren ein Paar. In den Sommermonaten ist die Terrasse in Tarifa ihr Lebensraum und der herrliche Blick über den Strand geht bis Afrika. Von hier sahen sie am 2. November 1989, wie 18 Leichen aus einem gekenterten Flüchtlingsboot aus Marokko kommend an den Strand gespült wurden – das hat ihr Leben verändert.
    Seitdem haben Nieves und Fernando immer wieder illegalen Immigranten geholfen und sie in ihrem Haus für einige Tage versteckt und versorgt. Auch Jeloul, inzwischen eine Art Ziehsohn der beiden, ist vor fünf Jahren mit einem kleinen Holzboot von Marokko illegal über den Estrecho gekommen – der Levante hat ihn auf den Südzipfel Europas zu getrieben. Heute ist er begeisterter Surfer und trainiert täglich. Ein Lebensglück auf Zeit, das er und andere Flüchtlinge dem Wind von Tarifa verdanken – denn, wer von den Geretteten dauerhaft in Spanien Aufenthalt erhalten wird, bleibt ungewiss. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.09.2007 arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    Die Westküste Norwegens ist eine der windreichsten Regionen Europas. Wenn im Oktober die Herbststürme beginnen sind Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde keine Seltenheit. An der Westküste liegt die Stadt Ålesund, mit den Inseln Godøy, Valderøy und Alnes. Dort lebt eine Kommune überwiegend von der Fischerei und vom Tourismus. Seit kurzem wird diese malerische Region von einem ehrgeizigen Großprojekt bedroht. Norwegen plant hier einen der größten off-shore-Windradparks Europas. Vor den Inseln sollen über 300 Windräder mit einer Höhe von über 100 Metern gebaut werden.
    Für die Bewohner stellt das Projekt eine dramatische Bedrohung ihrer Umwelt dar, für den Staat Norwegen soll es ein möglicher Weg aus der drohenden Energiekrise werden. Die Angst vor dem Versiegen der Ölquellen zwingt die Regierung in Oslo dazu nach neuen Lösungen zu suchen. Der Film erzählt von den Ängsten und Sorgen der Bewohner in Bezug auf den geplanten Windpark. Für den Lehrer und Fischer Arne Tunheim und die Musikerin Runa Godø Sæther wären die Windräder eine Katastrophe.
    Die unberührte Natur und der offene Blick auf das Meer bedeuten ihnen alles, und sie leben genau deswegen dort. Beide sind bis jetzt optimistisch, dass sie den Kampf gegen die Windräder gewinnen werden, denn in Norwegen hat die lokale Demokratie eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Die Regierung in Oslo hat sich noch nie über den Entscheid einer Volksabstimmung hinweggesetzt. Arne und Runa hoffen, dass es auch diesmal so sein wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.09.2007 arte
  • Folge 5 (26 Min.)
    Der Schweizer Konzeptkünstler und Fotograf Jean Odermatt beschäftigt sich seit 25 Jahren intensiv mit dem Gotthard. Ein Ort, der eigentlich gar nicht existiert, wie er sagt, denn es gibt keinen Berg der so heißt, es gibt nicht mal ein Dorf, dass diesen Namen trägt. Der Gotthard ist lediglich ein Pass, der in den 50er Jahren durch den Bau des Tunnels einen hohen Bekanntheitsgrad errungen hat. Es ist ein sehr merkwürdiger Ort, sagt Jean Odermatt, der niemanden emotional unberührt lässt. Die Region des Gotthards ist aber auch eine Klimascheide.
    Auf der Höhe des Gotthardpasses kann man den Wetterwechsel direkt beobachten. Schaut man gen Norden scheint die Sonne, während es im Süden, im Kanton Tessin, regnet. Dafür verantwortlich sind die dort stark wehenden Fönwinde. Eines von Jean Odermatts Projekten ist das heutige Hotel „La Claustra“, der ehemalige Bunker San Carlo. Was früher eines der wichtigsten Verteidigungsanlagen des Schweizer Militärs war, hat Jean Odermatt mit Hilfe einer Stiftung zu einem sehr speziellen Hotel und Kommunikationszentrum umgestaltet.
    Der größte Bunker auf dem Gotthard, mit einer Fläche von 8.000 Quadratmetern, ist der Sasso da Pigna. Hier hat Jean Odermatt ebenfalls ein Konzept für den Umbau entwickelt. Auf dieser riesigen unterirdischen Fläche soll ein großer Themenpark entstehen und Touristen auf den Gotthard locken. Wasser steht im Zentrum des Bunkerparks, mit all seinen Erscheinungsformen, denn hier entspringen sieben Prozent des europäischen Trinkwasservorkommens. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.09.2007 arte
Füge Menschen im Wind kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Menschen im Wind und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Menschen im Wind online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App