Mensch, Leute! (SWR) Folge 41: Der Industriekletterer – Mit der Gefahr am Seil
Folge 41
Der Industriekletterer – Mit der Gefahr am Seil
Folge 41
Den Sicherungshaken kontrolliert, den Helm auf richtigen Sitz geprüft, die Handschuhe zurechtgerückt. Max Wörner ist startklar und klettert den Strommasten auf schmalen Stufen in die Höhe. Mit den Händen hält er sich Querstangen fest, oben an Haken, die aus dem Stahl hängen. Schritt für Schritt geht er nach oben, 40 Meter insgesamt bis zu den Kabeln mit 200.000 Volt. Eine falsche Bewegung, dann hängt der 28-Jährige nur noch an einem Seil. Sein Beruf ist gefährlich. Doch Max Wörner liebt das Risiko und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der Schwabe ist ein Industriekletterer – bei unterschiedlichen Einsätzen stets in schwindelnder Höhe unterwegs. „Ich hoffe natürlich immer, dass alles glatt läuft. Man darf den Respekt vor der Höhe nicht verlieren.“ Während andere im November lieber im warmen Büro arbeiten, ist sein Arbeitsplatz in
kaltluftiger Höhe. In der Achterbahn des Europaparks muss er mit seinen Kollegen vor der Wintersaison in 45 Metern Höhe die Kuppel öffnen, damit die alte Achterbahn entfernt und eine neue eingebaut werden kann. Für den Berufskletterer keine leichte Aufgabe. „Wir müssen dabei genau auf die Statik aufpassen, die offene Kugel muss durch ein Gerüst gestützt werden, damit nicht alles in sich zusammen stürzt.“ Die Höhe ist sein Alltag. Schon immer wollte Max Wörner hoch hinaus, ob privat in der Kletterwand oder in den Bergen. Der heutige Industriekletterer litt früher unter Höhenangst. „Ich hatte als Kind im Skilift immer große Angst, rauszupurzeln.“ Der Film begleitet den Industriekletterer bei seinen Einsätzen auf Strommasten, auf der Großbaustelle Moselbrücke und bei seiner größten Herausforderung, der Öffnung der riesigen Achterbahnkuppel. (Text: SWR)