Mensch, Leute! (SWR) Folge 120: Der Gehirnchirurg – Operieren im Rollstuhl
Folge 120
Der Gehirnchirurg – Operieren im Rollstuhl
Folge 120
Thomas Kapapa rettet Menschenleben. Als Neurochirurg am Universitätsklinikum Ulm entfernt er bösartige Gehirntumore und lebensgefährliche Gefäßmissbildungen. Er befreit Patientinnen und Patienten mit Bandscheibenvorfällen von lähmenden Schmerzen. Jede Patientin und jeder Patient, jede Operation ist eine neue Herausforderung. Dabei weiß der Arzt selbst, was es heißt, Patient zu sein. Thomas Kapapa sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Geboren wurde Thomas Kapapa in Südostafrika, aufgewachsen ist er in Ostfriesland, kurz hinterm Deich. Seine Eltern – ein Arzt und eine Krankenschwester – stammen aus Malawi. Sie hatten sich während der Ausbildung in Deutschland kennengelernt. Als politische Flüchtlinge kehrten sie mit ihrer
Familie hierher zurück. Thomas Kapapa hat alle Hindernisse überwunden, um Neurochirurg zu werden. „Er operiert ja mit den Händen, nicht mit den Füßen“, meint sein Chef am Universitätsklinikum Ulm. Der war am Anfang durchaus skeptisch. Nun will der Neurochirurg einem jungen Patienten helfen. Der hat eine tickende Zeitbombe im Kopf, eine Gefäßmissbildung, die jederzeit ausbluten und zum Tod führen kann. Dann passiert ein Unfall. Der Arzt verletzt sich schwer an der Schulter und muss selbst operiert werden, wird selbst zum Pflegefall. Doch er kämpft sich zurück in den Operationssaal, einen Plan B gibt es für ihn nicht. Ein SWR Film über einen außergewöhnlichen Arzt mit ruhigen Händen und starkem Willen. (Text: SWR)