Männerfreundschaften

85 Min.
Die Geschichte von einem Prinzen, der sich in einen Hirten verliebt. Max Conrad als Hirte, Bernhard Jarosch als Prinz. – Bild: MDR/​Rosa von Praunheim Filmproduktion
Die Geschichte von einem Prinzen, der sich in einen Hirten verliebt. Max Conrad als Hirte, Bernhard Jarosch als Prinz.
Mit „Männerfreundschaften“ hat der Kultregisseur Rosa von Praunheim einen Film über Homoerotik in der deutschen Klassik geschaffen. Schon in Goethes Werk gab es viele Andeutungen auf Homosexualität. Viele Frauenbeziehungen hat man dem Dichter unterstellt. In Wirklichkeit scheint er erst mit Ende 30 in Italien Sex mit einer Frau gehabt zu haben. Und es gibt viele Männerfreundschaften in der deutschen Klassik. In Schillers letztem, unveröffentlichtem Theaterstück „Die Malteser“ sollten die Hauptpersonen ein schwules glückliches Paar verkörpern – im Sinne der griechischen Liebe. Der Kunsthistoriker Johann Joachim Winckelmann besang in seinen Werken die Schönheit der männlichen griechischen Skulptur und beeinflusste damit eine ganze Epoche.
Ebenso unterhielt Alexander von Humboldt enge Männerbeziehungen, die er zeitlebens nur versteckt auf Reisen leben konnte. Der Dichter August von Platen wurde von Heinrich Heine als homosexuell geoutet – und bei Heinrich von Kleist findet sich ein leidenschaftlicher Liebesbrief an den General Ernst von Pfuel. Nicht zu vergessen der exzentrische Herzog Emil August von Sachsen-Gotha-Altenburg, der Napoleon in Frauenkleidern empfangen haben soll. Der Film lässt Historiker zu Wort kommen und illustriert die Interviews mit Spielszenen. (Arte 08.07.2019) (VPS-Datum: 01.07.2024) (Text: MDR)

Cast & Crew

mit Matthias Luckey (Mephisto / Goethe), Valentin Schmehl (Statue / Klatschweib / Lover / Soldat / Herzog Emil August), Thomas Linzey (Mörder / Philipp Seidel / von Platen), Tobias Schormann (Schiller), Max Conrad (Hirte / Johann Jacobi), Sybille Enders (Hofdame / Adele Schopenhauer), Petra Hartung (Gräfin Goertz), Bernhard Jarosch (Prinz / Gleim), Sebastian Lange (Klatschweib), Wolfgang Mirlach (Winckelmann), Maximilian Müller (Humboldt), Nils Ramme (Kleist / Ritter), Runa Pernoda Schäfer (Hofdame / Sibylle Mertens), Willi Seibt (Statue / Herzog Carl August / Engel), Jakob Turkosek (Lover), Adrian Navarro Both (Reenactment), Sebastian Bothe (Reenactment), Paul Patorek (Reenactment), Sarina Radomski (Reenactment), Tino Ranacher (Johannes von Müller), Elias Wolff (Reenactment), Florian Mildenberger (Himself), Robert Tobin (Himself), Annette Seemann (Herself), Paul Derks (Himself), Wolfgang Bunzel (Himself), Ute Pott (Herself), Andreas Alfred Krassuski (Himself), Monika Utermann (Herself), Marco Karthe (Himself)
Distribution: missingfilms
Drehbuch: Valentina Schütz, Rosa von Praunheim
Produktionsauftrag: Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)
Schnitt: Mike Shephard, Rosa von Praunheim
Kamera: Patrick Richter
Musik: Andreas M. Wolter
Produktion: Rosa von Praunheim Filmproduktion / Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) / ARTE / Mitteldeutsche Medienförderung, Rosa von Praunheim

Regie: Rosa von Praunheim

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn MDR Dok online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…