Folge 119

  • Kunst als Widerstand (1/​5)

    Folge 119
    Mit dem Thema „Kunst als Widerstand“ startet die erste Staffel des „Kulturpalast“ in 2016. Zu Gast ist einer der bekanntesten Gegenwartskünstler der Welt: Ai Wei Wei. Der „Kunsthooligan“ hat es sich auf bewundernswert radikale Weise mit den chinesischen Behörden verscherzt, wohnt jetzt in Berlin und will nicht mehr auf die Dissidenten-Rolle festgelegt werden. Moderatorin Nina Sonnenberg verrät er, was er Neues im Schilde führt. Auch der russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski hat sich seine Rolle als Dissident nicht ausgesucht. Dennoch ist er einer der bekanntesten Köpfe des ästhetischen Widerstands gegen die russische Staatsmacht.
    Seit November sitzt er in Haft. Im „Kulturpalast“ ist der Mann, der einst seinen Hodensack auf den Roten Platz in Moskau nagelte, in einem Interview kurz vor seiner Verhaftung zu sehen. Der Autor Alexander Kühne dagegen würde sich selbst nicht als Widerständler bezeichnen. Trotzdem hat er in der DDR mitten auf dem platten Land eine Festung der ästhetischen Opposition geschaffen. In seinem autobiografisch inspirierten Debütroman „Düsterbusch City Lights“ beschreibt er, wie er einen Club nach Londoner Vorbild gründet, der schnell zum Anziehungspunkt für Punks, Underdogs und schräge Vögel
    wird.
    Es war weniger die Unterdrückung durch den Staat als die unerbittliche Langeweile, die ihn zum Handeln trieb. Das trifft auch auf das „Wolfpack“ zu, über die jetzt ein Dokumentarfilm erscheint: Sieben Geschwister wurden fast ihre gesamte Kindheit lang von ihrem Vater in einer New Yorker Sozialwohnung eingeschlossen. Ihr einziger Zugang zur Außenwelt: Filme. Schon bald drehte das „Wolfpack“ aufwendig inszenierte Actionfilme in ihrem Wohnzimmer bis sie eines Tages den echten Aufstand wagten und die Isolation durchbrachen. Auf Ai Wei Wei als Gast in der ersten Ausgabe der neuen Staffel folgen in den Sendungen darauf: der „Element of Crime“-Sänger und Erfolgsautor Sven Regener („Herr Lehmann“), Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille 2016 für seine Verdienste um die deutsche Sprache, sowie der internationale Kunst-Star Olafur Eliasson, der nichts weniger versucht, als den ganzen Planeten zu retten.
    Auch der Wiener Aktionist Günter Brus, der bei der berüchtigten „Uni-Ferkelei“ nicht mit Körperflüssigkeiten sparte, und die Wiener Facebook-Poetin Stefanie Sargnagel kommen zu Wort. Und natürlich der Mann, der das ganze moderne Kunstschlammassel überhaupt erst angefangen hat: William Shakespeare! 2016 ist er genau 400 Jahre lang nicht tot. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.20163sat

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 11.03.2016
02:00–02:35
02:00–
Do 10.03.2016
22:50–23:25
22:50–
Sa 05.03.2016
19:30–20:00
19:30–
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