Am 20. April 1992 erlebt das Wembley-Stadion in London eines seiner bislang legendärsten Konzerte: das Freddie Mercury Tribute Concert zu Ehren des verstorbenen Frontsängers der Band Queen. Mercury war einige Monate zuvor an den Folgen von Aids gestorben – damals ein riesiges Tabu. Seine Erkrankung war nur einen Tag vor seinem Tod überhaupt bekannt geworden. Doch das Konzert in Wembley setzt ein Zeichen, übertragen auf Millionen Fernsehgeräten weltweit. Es wird zur großen Bühne für ein kleines Symbol: Musiker, Stars und befreundete Künstler tragen eine rote Schleife, Hunderttausende werden im Publikum verteilt. Zehn Jahre nach dem Ausbruch von Aids schafft die rote Schleife endlich Mitgefühl und Aufmerksamkeit für die Krankheit, die vielen
Angst macht. Regierungen haben bislang keine Ideen und Konzepte: Statt Aufklärung, Prävention und medizinischer Unterstützung ist die Zahl der Toten rasant gestiegen und damit auch die Verunsicherung auf der ganzen Welt. Die Aids-Schleife schafft endlich Anteilnahme – ein Zeichen, das bis heute nicht an Strahlkraft verloren hat. Ursprünglich stammt sie von der New Yorker Künstlergruppe Visual AIDS Artists Caucus. Sie kämpfen schon lange für Sichtbarkeit und Toleranz. Schließlich hat der Kostümbildner Marc Happel die entscheidende Idee. Was ihn inspiriert hat und wie er diese Zeit voller Angst und Verunsicherung erlebt hat, erzählt er zusammen mit anderen Zeitzeugen und Experten in dieser Folge von „I saw the Sign“. (Text: arte)
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