Wolz – Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten
- DDR 1973 (105 Min.)
- Thriller
Ende des 19. Jahrhunderts. Zu kurzen Einstellungen erzählt aus dem Off eine Sprecherin (Agnes) Kindheit und Jugend von Ignaz Wolz. Ignaz ist ein gutes christliches Kind von armen, aber ehrlichen Eltern. In seiner Vorstellung regiert ein strenger, aber gerechter Gott die Welt. Eines Tages ist Ignaz in einem Marionettentheater, wo eine Aufführung über das Leben von Hauptmann Dreyfus gezeigt wird. Dreyfuss wendet sich an das Publikum: „Mir geschieht Unrecht. Helft Menschen, helft.“ Ignaz ist beeindruckt. Er wird erwachsen. Wolz wird Landvermesser, schließlich Soldat. Im Ersten Weltkrieg hat er an der Westfront ein Schlüsselerlebnis (Agnes aus dem Off: „Die Welt hatte ihre Ordnung – bis zu diesem Tag“). Wolz wird durch Artilleriebeschuss am Oberarm verletzt. In einem matschigen Granattrichter will sein Kumpel Ludwig ihn verbinden, doch der Verbandsmull ist nicht aus Leinen, sondern Papier. Ludwig klärt Wolz auf: Die Mullfabrikanten produzieren lieber „feine Damenmieder“, die mehr Profit als Verbandsmaterial abwerfen. Wolz schwört Rache. Er trifft die Krankenschwester Agnes, die ihn verbindet. Er will, dass sie mit ihm geht, doch sie lehnt ab. 1919. Zurück in Deutschland, beginnt Wolz seine Revolution. Mit einigen Gefährten als Revolutionskomitee und einer ungeladenen Pistole überfallen sie die Textilfabrik Rohne und nehmen die Besitzerfamilie gefangen. Anhand der Geschäftsbücher beweist Wolz, dass die Firma im Krieg mit Miederwaren große Summen verdient hat. Wolz erpresst den Besitzer Rohne durch Androhung von Brandstiftung zur Zahlung einer Entschädigung für seine Kriegskasse. Einen Teil des Geldes übergibt Wolz dem Ortsbürgermeister mit dem Befehl, das Geld an die Armen zu verteilen. Wolz wird gewarnt: Von Plauen aus nähert sich Polizei. Wolz und seine Männer beobachten, dass sie von Rohne begleitet werden. Auf dessen Aufforderung schießen die Beamten auf ein Haus, in dem sie Wolz und seine Männer vermuten. Wolz beschließt, sich und seine Gefährten ebenfalls zu bewaffnen, und flieht über eine Hügelkette. Er überfällt nachts eine Polizeiwache und befreit Gefangene. Darunter befindet sich zufällig auch Ludwig. Wolz möchte, dass Ludwig in seiner Gruppe mitmacht, doch Ludwig warnt vor einer nichtorganisierten Revolution: „Sie schlagen Euch zusammen.“ Die Gruppe trifft bei der Verteilung von Lebensmitteln drei gutbürgerliche ältere Männer, die sich in der Provinz mit Prostituierten vergnügt haben. Wolz erpresst sie; auch sie zahlen in die Kriegskasse ein. Seine Kolonne wächst. Das Komitee besitzt Autos, Fuhrwerke und Waffen. In einem Gutshof zwingt Wolz den Verwalter, einen alten Knecht für die Spanndienste der letzten Jahrzehnte zu entschädigen. Der Verwalter weigert sich zuerst, doch Wolz droht an, seine Pferde zum Rossschlachter zu bringen. Der Knecht wird bezahlt. Wolz ermuntert die Bevölkerung, es ihm nachzumachen: Mit der Waffe in der Hand bekommt man alles. Zufällig trifft die Gruppe auf Agnes. Sie will als Krankenschwester mitkämpfen. Doch Wolz will keine Frauen in seine Gruppe aufnehmen, da sie nur Ärger verursachen würden. Aber Agnes verweist auf August Bebel und seine Schriften zur Emanzipation der Frau, so dass Wolz ihre Teilnahme akzeptiert. In einem Bordell hat sich jemand für Wolz ausgegeben und nicht bezahlt. Wolz stellt sich den Prostituierten, die ihm bestätigen, dass er nicht ihr Kunde gewesen ist. Er lernt eine junge Prostituierte kennen, die ihn offensichtlich mag. Das Komitee setzt über einen Fluss über. Am Ufer bleibt eine Gruppe von Streikenden zurück, die ihn auffordern, mitzumachen. Doch Wolz will nicht streiken, sondern kämpfen. Auch seinen Mitkämpfern wird nun klar: Es geht auf Leben oder Tod. Sie überfallen in einem Hinterhalt eine Polizeitruppe, die gegen die Streikenden im Grubengebiet eingesetzt werden soll. Wolz entwaffnet sie, aber einer seiner jungen Anhänger wird von der Polizei erschossen. Wolz schickt Agnes mit einer großen Geldsumme nach Berlin, wo Ludwig inzwischen in die KPD eingetreten ist. Mit dem Geld soll Propaganda finanziert
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