Wildes Wien – die 60er & 70er-Jahre

A 2021 (55 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
„Wiener Dreck – die 60er & 70er-Jahre“, Ordnungssucht und Reglementierungswut haben längst Wien erfasst. Wir begegnen uns in freundlichen Zonen, an einigen Plätzen herrscht Alkoholverbot, Rauchen ist sowieso fast überall verboten, ein weggeworfener Zigarettenstummel kann einen 50 Euro kosten, nächtliches Pinkeln hinterm Busch kostet zwischen 35 und 50 Euro. Bald gibt es vielleicht auch ein Spuckverbot wie in Singapur. Obdachlosenlager im Stadtpark wurden geräumt und Sexarbeiterinnen von der Straße geholt. Wien ist zu einem Marketingprodukt geworden und hat einen Ruf zu verteidigen: lebenswerteste Stadt der Welt. Es lässt sich konstatieren: die Freiräume – manifeste wie mentalitätsgeschichtliche – sie schwinden. Bis in die späten 1970er-Jahre war Wien verschlafen, reaktionär, versifft, dunkel und verdreckt – aber auch aufbegehrend. Es gab diese gewisse „Scheiß-drauf-Mentalität“, das „a bissl wos geht imma“ und: „nur kane Wöhn“? Und es bestanden seltsame Allianzen zwischen Rotlicht und Haute Volée, bei Madame Nina verkehrten – buchstäblich – die Spitzen der Gesellschaft. Und heute gibt es eine romantisch verklärte Sehnsucht nach dem Grind, nach der Gstätten, nach der Grauzone zwischen noch legal und schon fast kriminell. „Wanda“ haben sich ihren Bandnamen nach der berüchtigten Zuhälterin gegeben und Voddoo Jürgens gibt den Vorstadtstrizzi. Die Doku begibt sich auf die Suche nach der guten, schlechten Zeit.Im Bild: Die Ehre der (Ex-)Strizzis: Harry Hauke, Anton Österreicher, Peter Konstantin Laskaris. SENDUNG: ORF2 – MO – 30.08.2021 – 22:30 UHR. – Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/​Gasoline/​Götz Schrage. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1–87878–13606 – Bild: ORF /​ Gasoline /​ Götz Schrage
„Wiener Dreck – die 60er & 70er-Jahre“, Ordnungssucht und Reglementierungswut haben längst Wien erfasst. Wir begegnen uns in freundlichen Zonen, an einigen Plätzen herrscht Alkoholverbot, Rauchen ist sowieso fast überall verboten, ein weggeworfener Zigarettenstummel kann einen 50 Euro kosten, nächtliches Pinkeln hinterm Busch kostet zwischen 35 und 50 Euro. Bald gibt es vielleicht auch ein Spuckverbot wie in Singapur. Obdachlosenlager im Stadtpark wurden geräumt und Sexarbeiterinnen von der Straße geholt. Wien ist zu einem Marketingprodukt geworden und hat einen Ruf zu verteidigen: lebenswerteste Stadt der Welt. Es lässt sich konstatieren: die Freiräume – manifeste wie mentalitätsgeschichtliche – sie schwinden. Bis in die späten 1970er-Jahre war Wien verschlafen, reaktionär, versifft, dunkel und verdreckt – aber auch aufbegehrend. Es gab diese gewisse „Scheiß-drauf-Mentalität“, das „a bissl wos geht imma“ und: „nur kane Wöhn“? Und es bestanden seltsame Allianzen zwischen Rotlicht und Haute Volée, bei Madame Nina verkehrten – buchstäblich – die Spitzen der Gesellschaft. Und heute gibt es eine romantisch verklärte Sehnsucht nach dem Grind, nach der Gstätten, nach der Grauzone zwischen noch legal und schon fast kriminell. „Wanda“ haben sich ihren Bandnamen nach der berüchtigten Zuhälterin gegeben und Voddoo Jürgens gibt den Vorstadtstrizzi. Die Doku begibt sich auf die Suche nach der guten, schlechten Zeit.Im Bild: Die Ehre der (Ex-)Strizzis: Harry Hauke, Anton Österreicher, Peter Konstantin Laskaris. SENDUNG: ORF2 – MO – 30.08.2021 – 22:30 UHR. – Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/​Gasoline/​Götz Schrage. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1–87878–13606

Lange hatte Wien den Spitzenplatz – und auch nach einem leichten COVID-bedingten Abstieg gilt immer noch: Wien ist eine der lebenswertesten Städte der Welt. Plank herausgeputzt und sauber sowieso. Man begegnet einander in freundlichen Zonen, Obdachlose werden aus Parks verbannt und der Straßenstrich wird vor die Stadtgrenze ausgelagert. Das ist alles zu begrüßen – vor allem aus touristischer Perspektive. Und doch gibt es eine gewisse Sehnsucht nach räudigeren und ungebändigten Zeiten – nach dem „Wiener Dreck“ der 1960er- und 70er-Jahre. In ihrer Doku erzählt Alexandra Venier von Etablissements, in denen Politiker – damals ausschließlich männliche – von der Presse völlig unbehelligt nicht nur reden konnten.

Vom Aufbegehren der Künstler gegen das Nazi-Erbe der Stadt, das in der berühmten „Uni-Ferkelei“ mündete. Von veritablen Bandenkriegen im Unterweltmilieu, von Rotlicht-Rivalitäten und vom berühmten Herren-Club 45, in dem sich die Spitzen der Politik trafen. Zu Wort kommen André Heller, Teddy Podgorski, Peter Weibel, die Journalistinnen Anneliese Rohrer und Margit Haas, sowie der Gastronom Anton Österreicher und der einstige Rotlicht-Zampano Freddy Rabak. (Text: ORF)

Deutsche TV-Premiere26.06.20233sat
Alternativtitel: Wiener Dreck – die 60er & 70er-Jahre

Sendetermine

Mo 26.06.2023
23:20–00:10
23:20–
Di 31.08.2021
02:15–03:05
02:15–
Mo 30.08.2021
22:30–23:20
22:30–

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