Wiedervereinigung am Berliner Platz – Ludwigshafen und das Drama um die Pilz-Hochstraße

Am 22. November 2019 wurde Ludwigshafen über Nacht quasi zur geteilten Stadt. Nicht wenige Anwohner*innen und Passant*innen fühlten sich an die Berliner Mauer erinnert. Und das ausgerechnet auch noch am zentralen Berliner Platz. Was war passiert? Nachdem die marode, mitten durch die Stadt führende Pilzhochstraße schon seit August für den Verkehr gesperrt war, wurde nun wegen massiver Einsturzgefahr auch der Durchgang unter der Brückenkonstruktion unmöglich – für Autos, Straßenbahnen, Fußgänger. Kaum ein Durchkommen also mehr von einem Teil der Stadt in den anderen. Mit massiven Auswirkungen weit über Ludwigshafen hinaus. Schnell fiel die Entscheidung, das 500 Meter lange Teilstück der Hochstraße Süd nicht zu sanieren, sondern abzureißen und damit die Teilung der Stadt mit all ihren negativen Auswirkungen für Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Pendler*innen möglichst rasch zu beenden.

Erst zehn Monate später sollte dann „wieder zusammenwachsen, was zusammen gehört“, wie es einer der Anwohner ausdrückte. Während dieser schwierigen Zeit hat ein SWR Team Anwohner*innen und Gewerbetreibende am Berliner Platz sowie die spektakulären Abrissarbeiten begleitet, die durch die Coronakrise immer wieder ausgebremst wurden. Von der Sperrung der Pilzhochstraße bis zur von ganz Ludwigshafen herbeigesehnten „Wiedervereinigung“ der Stadt. (Text: SWR)