Vier Tote in Ohio Ein amerikanisches Trauma

D 2007 (60 Min.)
  • Dokumentation

Es gibt in der neueren Geschichte der USA eine Reihe von traumatischen Ereignissen, die das Land nachhaltig erschüttert und verändert haben. Dazu gehören die Ermordung von John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy, aber auch ein Geschehen, das außerhalb der USA in Vergessenheit geraten ist: In Gegenwart der amerikanischen Fernsehsender CBS, NBC und ABC erschießen am 4. Mai 1970 an der Universität von Kent im US-Bundesstaat Ohio Soldaten der Nationalgarde vier Studentinnen und Studenten und verletzen neun zum Teil schwer.

Der Hintergrund: Am Vormittag des 4. Mai versammeln sich die Studenten der Universität friedlich auf dem Campus, um gegen die Ausweitung des Vietnam-Krieges nach Kambodscha zu demonstrieren. Bewaffnete Nationalgarde marschiert auf und eröffnet um 12:24 Uhr das Feuer, „ohne bedroht oder in Gefahr zu sein“, wie später das FBI feststellt. Innerhalb von nur 13 Sekunden werden mindestens 67 Schüsse abgefeuert. Die Studenten Allison Krause, Bill Schroeder, Sandy Scheuer und Jeff Miller sind auf der Stelle tot.

Dass sie mehrheitlich deutsche Namen tragen, ist kein Zufall; ihre Vorfahren waren aus Deutschland in die USA emigriert. Sandy Scheuers Vater Martin Scheuer war in den dreißiger Jahren aus Nazi-Deutschland geflohen, weil er wollte – so hatte er einmal gesagt -, „dass seine Kinder in einem freien Land aufwachsen.“ Da sich das Ereignis vor dem Gebäudetrakt für „Journalismus und Massenkommunikation“ abspielt, entstehen neben den Fernsehaufnahmen auch Bilder auf Super 8 und 16 mm, eine Vielzahl von Fotos werden gemacht.

Diese Archivdokumente bilden den Ausgangspunkt der WDR-Dokumentation. Dass trotz einiger hundert Augenzeugen kein Soldat der Nationalgarde für die Schüsse auf unbewaffnete Studenten bestraft wurde, macht den 4. Mai 1970 zu einem bis heute unverarbeiteten Trauma in der Geschichte der USA. In dem Film von Claus Bredenbrock und Pagonis Pagonakis erinnern sich Augenzeugen und der ehemalige ARD-Korrespondent in den USA, Klaus Bölling, an die Bedeutung dieses Ereignisses, das den Anfang vom Ende der Präsidentschaft Richard Nixons begründete.

Auch die Popmusik nimmt in diesen Jahren eindeutig gegen den Krieg in Vietnam Stellung. Auf die Ereignisse in Kent State reagieren Crosby; Stills; Nash & Young mit dem Song „Ohio“, die Isley Brothers bringen kurz darauf eine Version von „Ohio“ heraus, die den Song mit „Machine Gun“ von Jimi Hendrix verknüpft, ein Stück, das Hendrix selbst wenige Wochen nach den Ereignissen in Ohio als musikalischen Kommentar vor Studenten in Berkeley präsentiert. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere26.03.2007WDR

Sendetermine

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