Victor Hugo auf Guernsey Ein Schriftsteller im Exil

F 2018 (Victor Hugo à Guernesey, 53 Min.)
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Das Hauteville House gilt als „dreidimensionales Porträt“ des französischen Dichters Victor Hugo. – Bild: Eclectic Production
Das Hauteville House gilt als „dreidimensionales Porträt“ des französischen Dichters Victor Hugo.

Victor Hugo wurde aus Frankreich verbannt, weil er sich gegen den Staatsstreich auflehnte, mit dem es Louis-Napoléon Bonaparte im Dezember 1851 gelang, den Weg für die Wiedereinführung der Monarchie frei zu machen. Als man Hugo des Landes verwies, hofften die Regierenden, er würde Amerika ansteuern. Der „Kanalinselfan“ jedoch flüchtete samt Familie und Geliebter in die unmittelbare Nachbarschaft, wo der Romantiker bald „das Atmen des Meeres“ genoss. In Guernseys Hauptstadt St. Peter Port kaufte der Schriftsteller das verwunschene Hauteville House, in dem er bis 1870 lebte. Der Schriftsteller liebte die britische Kanalinsel sehr. Der Zuschauer erlebt sie mit Hugos Augen: durch Auszüge aus seinen Werken und in der wilden Schönheit des Ortes.

Ob düster oder lichtdurchflutet, blumig-exotisch oder theatralisch-barock – in dem mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Wohnsitz hat Hugo seiner Person und seinem Werk ein extravagantes Denkmal gesetzt. Der Direktor der Victor-Hugo-Häuser, Gérard Audinet, verrät, was der Dichter mit seinen zum sehr Teil eigenwilligen Dekorationen beabsichtigte. Außerdem erzählt der Biograf Jean-Marc Hovasse sehr lebendig aus Hugos Leben im anglonormannischen Exil. Vieles von der Inneneinrichtung hat Hugo selbst entworfen – wie beispielsweise sein Bett, dass er aus 25 Möbelstücken zimmern ließ; überall sind die Initialen V und H angebracht: auf den Holzvertäfelungen, den Delfter Kacheln des Esszimmer-Kamins, im blauen und roten Salon, im Schlafzimmer und der Bibliothek.

Seine Werke schrieb Hugo unter anderem an einem Stehpult im gläsernen Dachatelier, seinem „Kristallpalast“ mit Blick aufs Meer. Die nahe Heimat und die Idylle seines Exils inspirierten Hugo zu einigen seiner bekanntesten Romane wie „Die Elenden“ (1862) und „Die Arbeiter des Meeres“ (1866). Auf Guernsey entwickelte Hugo seine Gedanken zu Themen wie Exil und Familie, und hier bekräftigte er auch sein politisches Engagement für die Gleichheit der Menschen und für die Republik, gegen die Todesstrafe und gegen das Elend, unter dem das Volk litt. Ein Gedankengut, das auch Hugos Haus auf Guernsey bei diesem Rundgang auf Schritt und Tritt offenbart. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere25.08.2019arte

Originalsprache: Französisch

Sendetermine

Mo 24.07.2023
03:35–04:27
03:35–
So 20.03.2022
05:05–05:55
05:05–
So 13.02.2022
08:25–09:25
08:25–
So 15.11.2020
05:30–06:25
05:30–
So 25.10.2020
16:10–17:05
16:10–
So 25.08.2019
16:15–17:10
16:15–

Cast & Crew

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