Verlierer

„Sharks“ nennen sich die einen, „Rats“ die anderen. Die zwei rivalisierende Banden im Ruhrgebiet haben ihre Reviere gegeneinander abge-steckt und führen einen regelrechten Krieg gegeneinander. Hass, Gewalt und Brutalität sind für sie die einzige Möglichkeit, ihre Gefühle zu artikulieren. Sie stellen sich damit außerhalb aller gesellschaftlicher Normen und sind so zwangsläufig die Verlierer. Der 16-jährige „Mücke“ und der über 20-jährige „Richy“ sind Brüder. Richy haust als Anführer der „Sharks“ mit dem Kern der Gruppe in einem verlassenen, baufälligen Fabrikgebäude.

Weil er es bei dem trunksüchtigen und gewalttätigen Vater nicht aushält, haut auch Mücke von zu Hause ab. Er träumt davon, an der Seite des älteren Bruders ein freies und ungebundenes Leben zu führen. Zu seiner maßlosen Enttäuschung verweigert ihm Richy die Aufnahme bei den „Sharks“. Als Mücke ziel- und planlos durch die Stadt irrt, lernt er den jungen Türken Erdal kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich so etwas wie Freundschaft – bis sich Erdal als Mitglied der „Rats“ zu erkennen gibt.

Schließlich trifft Mücke seinen Bruder in einer Disco wieder. Gemeinsam gehen sie ins Hauptquartier der „Sharks“, das in der Zwischenzeit von den „Rats“ verwüstet und in Brand gesteckt wurde. Der Krieg zwischen „Sharks“ und „Rats“ ist damit offen ausgebrochen. In einem Ruinengelände kommt es zur nächtlichen Schlacht Mann gegen Mann. Von einem Messerstich tödlich getroffen, bricht Richy zusammen. Erstarrt im Hass, streift Mücke dem toten Bruder die „Kutte“ ab und zieht sie sich über. Nun ist er, was er werden wollte – ein „Shark“. (Text: 3sat)