Verlangen Die Begierden einer Frau

RUS 2019 (Vernost‎, 82 Min.)
  • Drama
Je misstrauischer und eifersüchtiger Lena (Evgeniya Gromova) wird, desto mehr sucht sie die sexuelle Begegnung mit Ivan (Aleksey Agranovich). – Bild: ZDF und Mark Ziselson.
Je misstrauischer und eifersüchtiger Lena (Evgeniya Gromova) wird, desto mehr sucht sie die sexuelle Begegnung mit Ivan (Aleksey Agranovich).

Als sie sich von ihrem Mann nicht genug beachtet und sogar betrogen fühlt, lässt sich eine junge Frau auf Affären ein, die ihr ganzes Leben aus der Bahn zu werfen drohen. Prickelnde Erotik prägen das Beziehungsdrama der russisch-tadschikischen Regisseurin Nigina Saifullajewa, das russischen Alltag und Männer zwischen Selbstzufriedenheit und Machismo mit einer veritablen Amour-fou-Story kontrastiert. Beruflich könnte es für die junge Gynäkologin Lena kaum besser laufen. Sie wird von ihren Patientinnen und den Kollegen gleichermaßen geschätzt.

Doch privat sieht alles ganz anders aus. Obwohl sie und ihr Mann Sergei eine auf den ersten Blick stabile Beziehung führen, spielen Leidenschaft und Sex längst keine Rolle mehr in ihrer Ehe. Lena vermutet, dass Sergei sie mit einer anderen Frau betrügt, lässt sich ihre Eifersucht jedoch nicht anmerken. Stattdessen beginnt sie selbst eine Reihe von Affären, die ihr eine Welt voller Leidenschaft und Emotionen eröffnen. Bei einem dieser spontanen Seitensprünge wird sie sogar von der Polizei aufgegriffen, während ihr Sexpartner fliehen kann.

Doch ausgerechnet in einer sehr pikanten Situation begegnet Lena ihm wieder: Er ist der Ehemann einer Frau, die zu ihr in Behandlung kommt. Und genau das führt dazu, dass sowohl ihre Beziehung als auch ihr Berufsleben aus dem Ruder laufen. Als sie sich Sergei anvertraut, reagiert er tief verletzt und überfordert. Gewissheiten und Vorurteile geraten ins Wanken. Ehefrauen, die ein Doppelleben führen, sind in der Filmgeschichte keine Seltenheit. Man denke nur an Luis Buñuels surreal angehauchten „Belle de jour“, in dem Catherine Deneuve den Normen der französischen Bourgeoisie „Adieu“ sagte.

Die 1985 geborene russisch-tadschikische Regisseurin Nigina Saifullajewa verzichtet zwar auf surreale Zutaten und inszeniert ihren Film betont realistisch-beobachtend, doch auch bei ihr schimmert Kritik an der Gesellschaft durch, nämlich am Frauenbild der russischen Männer. Ganz nach dem Motto: „Hure oder Heilige?“ Anders als noch Buñuel scheut sie sich aber nicht, diese Amour-fou-Geschichte mit viel nackter Haut zu versehen, was im Film die Männer – bis auf Lenas eigenen – um den Verstand bringt. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere 04.01.2022 3satOriginal-Kinostart 31.10.2019 (RUS)

Originalsprache: Russisch

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

So. 05.01.2025
02:55–04:10
02:55–
Sa. 04.01.2025
23:30–00:45
23:30–
Sa. 06.01.2024
23:00–00:15
23:00–
Di. 04.01.2022
22:25–23:40
22:25–

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

  • (geb. 1955) am

    Ein Musterbeispiel was passiert, wenn man nur eine einzelne Nachricht im Smartphone seines Ehemannes liest, der auch noch in einem Theaterstück spielt, und eine Textnachricht einer Schauspielerin, eines Textes aus dem Bühnenstück, als Beweis für eine Affäre des Ehemanns sieht.
    Und dann nichts besseres zu tun hat, als mehrfach irgendwelche herumlaufende Männer zu besteigen, um erst anschließend den Ehemann zu fragen, ob er eine Affäre hat.
    Um dann von ihm den Tipp zu bekommen, dass es schlauere gewesen wäre, alle Textnachrichten der Schauspielerin zu lesen statt nur die eine (0:45).
    Ein paar Tage später geht sie nicht zur Arbeit, geht in eine Kneipe und bläst da einem Typen eine.
    Kommt dann betrunken nach Hause und findet gegenüber ihrem Ehemann ja alles soo lustig.
    Erst als ihre Betrügereien auffliegen, weil eine betroffene Ehefrau alles ins Netz stellt, gibt es einmal eine Auseinandersetzung mit ihrem Mann, und jetzt 
    "ist ihr ja alles moralisch so peinlich, sie hat ja nicht mal Spaß dabei gehabt, und er hätte sich aj auch gar nicht mehr so toll für sie interessiert..."
    Er ist enttäuscht, entsetzt, angewidert, wirft sie raus, am nächsten Tag versöhnen sie sich wieder, sie erklärt ihm etliche Male, an einem Strand, "ich liebe Dich, ich liebe Dich, ich liebe Dich,...".
    Auf der Rückfahrt fragt er sie dann allerdings "würdest Du wieder mit dem Typen f...?", und sie gibt entnervt keine Antwort.
    Einmal kurz "ach ist mir das peinlich", dann, "ich liebe Dich", man sieht klar und deutlich, das reicht eben kaum, das völlig zerstörte Vertrauen des Betrogenen mal eben schnell wiederherzustellen...
    Leider endet hier der Film.

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Verlangen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Verlangen – News

    Hol dir jetzt die fernsehserien.de App