Titanic
- D 1943 (85 Min.)
- Katastrophenfilm

Im April des Jahres 1912 läuft der neue englische Ozeanriese „Titanic“ zu seiner Jungfernfahrt aus. Als größtes und schnellstes Passagierschiff der Welt soll der Luxusdampfer einen neuen Rekord bei der Überquerung des Atlantiks aufstellen; stattdessen sinkt er nach einer Kollision mit einem Eisberg und reißt über 1.500 Menschen mit in die Tiefe. Die britische White Star-Linie hat sich beim Bau ihres neuen Luxusdampfers „Titanic“ finanziell übernommen, die Jungfernfahrt des Ozeanriesen im April 1912 soll daher so spektakulär verlaufen, dass sich die Reederei wirtschaftlich sanieren kann.
Der Präsident des Unternehmens, Ismay (Ernst Fritz Fürbringer), nimmt sogar persönlich an der Fahrt teil, und mit ihm schifft sich weiteres illustres Publikum ein, darunter Lord Astor (Karl Schönböck), der insgeheim gegen Ismays Pläne spekuliert. Auch viele einfache Leute treten im Zwischendeck als Auswanderer die Reise nach New York an. Ismay erwartet einen neuen Geschwindigkeitsrekord, darum lässt Kapitän Smith (Otto Wernicke) das Schiff mit voller Kraft weiterfahren, als auf der Nordatlantik-Route treibende Eisberge gemeldet werden.
Alle Warnungen seines Ersten Offiziers Petersen (Hans Nielsen) sind vergeblich. So kommt es zur Katastrophe, als die „Titanic“ mit einem Eisberg zusammenstößt und ihr Rumpf unterhalb der Wasserlinie weit aufgerissen wird. Das angeblich unsinkbare Schiff beginnt zu sinken, an Bord bricht Panik aus, die Rettungsboote reichen nicht entfernt für die vielen Passagiere. Der Untergang der „Titanic“ jährt sich am 14. April zum 105. Mal. Eindrucksvoll schildert der deutsche Spielfilm von 1943 die Katastrophe des Ozeanriesen, der am 14.4.1912, gegen 23:40 Uhr, etwa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland mit einem Eisberg kollidierte und nach knapp drei Stunden versank.
Gedreht wurde größtenteils auf dem deutschen Luxusdampfer „Cap Arcona“ in der polnischen Hafenstadt Gdingen bei Danzig, die von den deutschen Besatzern in „Gotenhafen“ umbenannt wurde. Regisseur Herbert Selpin wurde noch vor Abschluss der Dreharbeiten aufgrund einer Denunziation verhaftet und kurz darauf erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden.
Als der Film Ende 1943 in Deutschland starten sollte, fiel das Filmtheater samt der Premierenkopie einem Luftangriff zum Opfer. Propagandaminister Goebbels verbot anschließend die Aufführung. Die eindringliche Darstellung der „Titanic“-Katastrophe hätte das Kinopublikum wohl naheliegende Vergleiche mit dem Untergang deutscher Städte im Luftkrieg ziehen lassen. Erst 1950 kam eine gekürzte Fassung des Films in den westdeutschen Kinoverleih. Vorlage: nach einem Entwurf von Harald Bratt Charlotte Thiele. (Text: MDR)
Kurz vor Abschluss der Dreharbeiten des propagandistischen Films wurde Herbert Selpin wegen regierungskritischer Äußerungen im privaten Kreis von seinem Freund und Drehbuchautor Walter Zerlett-Olfenius denunziert und verhaftet. Einen Tag später wurde er in seiner Zelle im Polizeipräsidium Alexanderplatz erhängt aufgefunden. Die offizielle Version war Selbstmord. Goebbels’ Tagebucheintrag dazu lässt anderes vermuten 1. August 1942: „Selpin hat sich in seiner Zelle umgebracht. Er kam zu der Entscheidung, die das Gericht auch gefällt hätte.“ Der Film „Titanic“ wurde auf Anordnung von Goebbels von Werner Klingler fertiggestellt. (Text: 3sat)
- siehe auch Goebbels' Titanic
- siehe auch Die Nazi-Titanic
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