The Game – Das Geschenk seines Lebens
- USA 1997 (The Game, 120 Min.)
- Psychodrama
- Thriller

Sozial isoliert bewohnt der schwerreiche Konzernchef Nicholas Van Orton (Michael Douglas) das Anwesen seines verstorbenen Vaters, effizient und lieblos versorgt von einer langgedienten Haushälterin (Caroll Baker). Sein großzügiges, mit jedem erdenklichen Luxus ausgestattetes Büro suggeriert die gleiche Kälte und Distanz, die auch seine wenigen sozialen Beziehungen bestimmen. Seine Ex-Frau etwa wiegelt er wie alle, die ihm zu nahe kommen, mit schnoddrig-routinierter Gleichgültigkeit ab. Das einzig Menschliche an ihm scheinen die quälenden Erinnerungen an seinen Vater zu sein, der Selbstmord begangen hatte, als Nicholas noch ein Kind war.
An seinem 48. Geburtstag erhält er überraschend Besuch von seinem Bruder Conrad (Sean Penn), der ihm einen Geschenkcoupon von den „Consumer Recreation Services (CRS)“ überreicht. Diese Firma entwickelt für jeden Klienten ein individuelles Spiel, das durch seine Unvorhersehbarkeit den Betreffenden, der weder weiß, wann das Spiel beginnt, noch was es zum Ziel hat, aus seinen gewohnten Bahnen wirft. Alles, was ihm von nun an in seinem Leben widerfährt, kann von CRS initiiert worden sein. Mit einer Art Schocktherapie, mit gravierenden Über- und Angriffen in und auf die Welt des Spielteilnehmers soll sein im Lauf eines routinemäßig ablaufenden Lebens angeeigneter Panzer aufgelöst und er mit seinem wahren Ich konfrontiert werden.
Das Spiel, das mit subtilen Attacken aufwartet, aber auch mit bedrohlichen Angriffen – so findet sich Nicholas nach dem Genuss eines Drogencocktails völlig abgebrannt und verdreckt auf einem mexikanischen Friedhof wieder – hebt in kürzester Zeit das wohlgeordnete Leben des selbstbewussten Managers aus den Angeln. Nichts ist mehr, wie es einmal war: Das Spiel kann ihn sein Vermögen, seine Existenz, sein Leben kosten.
Seine Isolation ist total, niemanden kann er um Hilfe bitten, weil alles und jeder Teil des Spiels sein kann. Nick hat jede Kontrolle über sein Leben verloren. Auch sein Bruder Conrad offenbart sich schließlich als Spielball von CRS, der sich mit Nicks Teilnehmerschaft aus den Fängen der gewaltigen Firma hat freikaufen wollen. Dagegen verspricht die reichlich undurchsichtige Christine (Deborah Kara Unger), die zunächst selbst als Opfer von CRS, dann aber als Mitarbeiterin figuriert, der Schlüssel zur Auflösung des Komplotts zu sein.
Mit langen Einstellungen, einem fatalistisch-ruhigen Schnittrhythmus, einer perfekten Ausstattung und einem grandios spielenden Michael Douglas, konfrontiert dieser in dunklen und unterkühlten Farben gehaltene, atmosphärisch ungemein dichte Psychothriller mit Urängsten der menschlichen Psyche: dem Kontrollverlust und der Fremdbestimmung. Mit eingeschnittenen Super-8-Sequenzen, Rückblenden, die den Selbstmord von Nicks Vater schildern, verweist „Sieben“-Regisseur David Fincher auf einen der Gründe, die zu der seelischen Erstarrung des Helden geführt haben können.
Virtuos wird der gesellschaftliche „Wnner“, der sich gerade so effizient in seinem Leben eingerichtet hat und vermeintlich alles kontrolliert, auseinandergenommen und in Frage gestellt, kein Stein bleibt mehr auf dem anderen. Der Protagonist muss sich über die komplette Demontage seiner Welt neu definieren. Ein „faszinierend pessimistisches Paranoia-Puzzle“, das gerade auch in seiner Eigenschaft als Metapher für die menschliche Existenz, in der jeder einzelne nur vermeintlich die Kontrolle über sein Leben innehat, eine ganz besondere Bedeutung erhält. Sendelänge 113 Minuten (Text: ZDF)
„Mit cleverer Präzision versteht Fincher die erstickende Verzweiflung und das angstvolle Gefühl des Ausgeliefertsein des Protagonisten in seiner psychologischen Abwärtsspirale zu begleiten. Mit verstohlen-subtilen Attacken wird die scheinbare Perfektion von Nicholas angekratzt.“ (Blickpunkt: Film) „The Game ist wie ein Spaziergang auf Stacheldraht. Der Film enthüllt die düstersten Abgründe der menschlichen Natur.“ (Daily News, New York) „Unter formalen Gesichtspunkten betrachtet, ist der ebenso rasante wie spannende Film ein im visuellen Design und in der Überraschungsdramaturgie konsequent entwickeltes, kunstvoll stilisiertes Stück Erlebniskino.“ (film-dienst) In düsteren Farbtönen inszenierte David Fincher mit „The Game“ einen perfekten, intelligenten und packenden Thriller, der nicht nur seinen Protagonisten, sondern auch die Zuschauer von einer Überraschung in die nächste stürzen lässt. Fincher, bekannt durch Meisterwerke wie „Sieben“, „Fight Club“ oder zuletzt „Gone Girl“, schickt den zweifachen Oscargewinner Michael Douglas („Wall Street“, „Einer flog übers Kuckucksnest“) und die Zuschauer in einen düsteren Albtraum von paranoiden Ängsten – der sich bis beinahe ins Unerträgliche steigert. Michael Douglas, der hier ähnlich wie in „Wall Street“ den versnobten, eiskalten und antisozialen Geldhai spielt, ist die Idealbesetzung für die Rolle des Nicholas van Orten, der durch das ominöse Psychospiel nach und nach zur machtlosen Marionette wird, die von unsichtbaren Drahtziehern nach Belieben manipuliert wird. Kongenial stehen dem Mega-Star in diesem Thriller, den Hitchcock nicht spannender und beklemmender hätte drehen können, Sean Penn („Mystic River“, „U-Turn – Tödliche Wendung“, „Dead Man Walking -Sein letzter Gang“) und Deborah Kara Unger („Dreizehn“, „Payback – Zahltag“) zur Seite. In einer Nebenrolle ist zudem der deutsche Star Armin Mueller-Stahl zu sehen, der hier einen langjährigen Geschäftspartner von Nicholas van Orten gibt. (Text: Nitro)
Originalsprache: Englisch
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