Steffi Graf – ein Porträt

Steffi Graf war als Sportlerin ein Mythos, als Mensch ist sie ein Mysterium: 377 Wochen war die deutsche Tennisspielerin die Nummer eins der Weltrangliste. Steffi Graf hat 22 Grand-Slam-Turniere gewonnen; 1988 gewann sie als bisher einzige Tennisspielerin den Golden Slam, indem sie zusätzlich zum Grand Slam auch noch den Olympiasieg errungen hatte. Doch welcher Mensch steckt hinter all diesen sportlichen Superlativen? Bis heute gibt es keine Autobiografie, keine autorisierte Biografie über Steffi Graf. In diesem Dokumentarfilm zeigt Autor Friedrich Bohnenkamp, wie aus dem schlaksigen Mädchen von einst die viel bewunderte Frau von heute wurde.

Es ist eine bislang einzigartige Dokumentation im deutschsprachigen Fernsehen, die den Menschen hinter dem sportlichen Ausnahmetalent Steffi Graf in den Fokus stellt. Steffi Graf hat viele Facetten: Sie ist eine Weltklassesportlerin, Millionärin, Unternehmerin, Stiftungsvorsitzende und nicht zuletzt Ehefrau und Mutter. Die zurückhaltende Frau, die von Freunden als „schüchtern, bescheiden, misstrauisch, lieb, hilfsbereit“ charakterisiert wird, versucht, so gut es geht, ein ganz normales Leben zu führen.

Doch wie soll das gehen, wenn dieses Leben über Jahrzehnte alles andere als gewöhnlich ablief? Wie muss man sich eine Kindheit vorstellen, die schon früh ganz auf sportliche Höchstleistungen getrimmt war? Und welches Leben führte sie als Teenager, der fast ständig der Öffentlichkeit ausgesetzt war? Anhand von teilweise erstmals veröffentlichten Archivaufnahmen und Gesprächen mit engen Wegbegleitern, Freunden und Gegnerinnen, zeigt der Film eine Stefanie Graf, wie man sie kennt und eben doch nicht kennt. Es äußern sich u. a. die Tennislegenden Gabriela Sabatini, Martina Navrátilová, Boris Becker, Beckers Ex-Manager Ion Tiriac, die aktuell beste deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber, Bundestrainerin Barbara Rittner und der ehemalige Graf-Trainer Heinz Günthardt.

Dazu kommen auch weniger bekannte Insider zu Wort wie Regina Wieser, sie galt als Kind als das größere Tennistalent und hatte Steffi mehrfach besiegt, ihre Karriere aber mit 18 Jahren beendet. Dazu zählt auch der Tennis-Fotograf Paul Zimmer, der Steffi Graf seit ihrem achten Lebensjahr als Journalist und enger Freund begleitet. (Text: NDR)