So ist Paris
- F 2008 (Paris, 130 Min.)
- Komödie

Ein Tänzer, eine Sozialarbeiterin, ein Gemüsehändler, ein Model und ein illegal eingewanderter Kameruner: Sie alle begegnen sich in dieser Stadt, mit ihren eigenen Nöten und Problemen. So ist Paris für jeden anders: aufregend oder banal und manchmal kaum zu ertragen. Alle Blickwinkel verschmelzen zu einem amüsanten und traurigen Potpourri aus Bildern und Gefühlen. Und über allem strahlt der nächtliche Eiffelturm, der in dieser Liebeserklärung an Paris mit den Sternen um die Wette funkelt. Der junge Revuetänzer Pierre erfährt, dass ihm wegen einer schweren Herzkrankheit nur eine geringe Überlebenschance bleibt.
Der traurige Blick, mit dem er sich von seiner Stadt verabschiedet, liefert zugleich die filmische Perspektive, aus der die episodenhaft geschilderten Nöte der anderen Charaktere zu hoffnungsvollen Lebenszeichen werden: Pierres Schwester Elise, eine alleinerziehende Sachbearbeiterin auf dem Sozialamt, ist zerrissen zwischen ihren Mutterpflichten und der Verwaltung des tagtäglichen Elends. Eine andere Vignette skizziert das Schicksal des Geschichtsprofessors Roland, der nach dem Tod seines Vaters aus dem Gleichgewicht gerät und seiner attraktiven Studentin Laetitia anonyme SMS-Liebesbotschaften im Stile Baudelaires schickt.
Währenddessen findet in den gigantischen Markthallen von Rungis beinahe Surreales statt: Ein paar Damen vom Modezirkus verirren sich hierher und stöckeln plötzlich in mondänen Pelzmänteln zwischen endlosen Reihen von Frischfleisch umher. Und auch Markthändler sind nur Menschen. Für „So ist Paris“ lockte Starregisseur Cédric Klapisch die Creme de la Creme des französischen Kinos vor seine Linse. Für diesen Ensemblefilm spielen an der Seite der großartigen Juliette Binoche François Cluzet, der mit „Ziemlich beste Freunde“ weit über die Grenzen Frankreichs hinaus Ruhm einheimste, und die junge Schauspielerin Mélanie Laurent, die 2016 mit Angelina Jolie und Brad Pitt in „By the Sea“ überzeugte.
Romain Duris, der mit „Schaum der Tage“ weltweit bekannt wurde und Fabrice Luchini aus „Das Schmuckstück“, komplettieren neben der zweifachen César-Preisträgerin Karin Viard und vielen weiteren bekannten Gesichtern des französischen Kinos das herausragende Cast.
Mit einer verblüffenden Leichtigkeit verbindet Regisseur Klapisch die Szenarien dieses Stadttheaters, in dem das Banale auf das Erhabene und das Tragische auf das Lächerliche stößt, ganz beiläufig durch sehnsuchtsvolle Blicke oder zufällige Begegnungen. Nach dem internationalen Erfolg von „L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr“ erweist sich dieses episodische Melodram erneut als ein großer Wurf des Regisseurs. Und schließlich lässt er uns auch noch mit Juliette Binoche tanzen. Erfolgsregisseur Klapisch hat seiner Stadt mit „So ist Paris“ eine persönliche Liebeserklärung geschaffen: Sein wunderbares Stadtporträt zitiert einschlägige Klischees und unterläuft diese im selben Atemzug.
„Hier wird die Stadt der Liebe selbst zum grand acteur, zum Bindeglied zwischen all den Menschen, deren Leben sich als buntes Kaleidoskop der Hoffnungen und Verzweiflungen vor uns ausbreitet. Dabei verzichtet Klapisch auf komplexe Zusammenhänge und gewährt lediglich episodenhafte Einblicke in das Leben seiner Figuren. Das ist mal amüsant, mal skurril, mal melancholisch, aber immer lebensnah. So wie das wahre Leben, nicht nur in Paris“ (Cinema). (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Französisch
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