Schön war die Zeit

Am Beispiel eines Provinzkinos und eines Regisseurs, der während des Krieges Operettenfilme gedreht hat, wird die Konfrontation einer Kleinstadt mit der großen Welt des Films im Deutschland der Nachkriegszeit erzählt.

„Film ist die einzige Kunst, der sich niemand entziehen kann.“ Der frühere Ufa-Regisseur Hartmeyer weiß, wovon er spricht, als er nach 1945 – ohne nennenswerte Skrupel wegen seiner NS-Vergangenheit – wieder ins deutsche Filmgeschäft einsteigt. Während sein Freund und Mitarbeiter aus Ufa-Zeiten, der Kameramann Bauer, noch davon träumt, mit eigenen Filmen die deutsche Vergangenheit zu bewältigen, ist Hartmeyer bald wieder erfolgreich mit kitschigen, heißbegehrten Heimatfilmen, Leinwandbalsam für die verwundete deutsche Seele der Nachkriegszeit. Zwischen beiden Männern steht Eva, die attraktive Produktionsleiterin. Der deutsche Film der 50er Jahre floriert. Die Wege der ehemaligen Freunde trennen sich. Die ersten Fernseher werden aufgestellt. Als Hartmeyer Jahre später vor der Kamera von Bauer interviewt wird, muss dieser erkennen, dass Hartmeyer der ewige Karrierist geblieben ist. (Text: Einsfestival)