Schlachten, Schätze, Löwenmenschen 25 Jahre Archäologie in Deutschland – die lange Nacht

D 2002 (180 Min.)
  • Dokumentation

Im Jahre 1975 fand in Köln die vielbeachtete Ausstellung „Das neue Bild der alten Welt“ statt, eine Ausstellung, die gemeinsam mit dem Verband der deutschen Landesarchäologen gestaltet wurde. Es war ein Rückblick auf die langjährige archäologische Forschungsarbeit in Deutschland seit 1945. Nicht berücksichtigt werden konnten damals die umfangreichen Funde und Arbeiten in den östlichen Teilen Deutschlands. Die Gründe sind bekannt. Die Zeiten haben sich geändert, und so können wir heute eine neue Bilanz ziehen.

Mit der Ausstellung „Menschen, Zeiten, Räume“, die am 6. Dezember 2002 im Berliner Martin-Gropius-Bau eröffnet wird, geht der Blick zurück auf die letzten

25 Jahre deutscher Archäologie. Zwölf Jahre nach der Wiedervereinigung stehen nun auch Objekte und Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung, die bislang vielleicht nur in Fachkreisen bekannt waren. „Menschen, Zeiten, Räume“ ist eine einmalige Retrospektive unserer Vergangenheit, von der Urzeit bis in die jüngste Geschichte.

Doch es sind nicht nur die spektakulären Funde, die repräsentiert werden. In den letzten 25 Jahren gelangen den Landesarchäologen auch Erkenntnisse, die von internationalem Rang sind. Dabei ist – und auch das signalisiert die Ausstellung auf beeindruckende Weise – die heutige Archäologie nicht mehr nur die Forschung Einzelner, sondern sie ist eine Wissenschaft, die Geistes- und Naturwissenschaften kongenial verknüpft.

Gerade letztere Entwicklung hat die überaus erfolgreiche Archäologie-Reihe „C14“ von Gisela Graichen im ZDF seit dem 1. März 1992 konsequent verfolgt. Das große Zuschauerinteresse galt dabei nicht allein den sensationellen Entdeckungen, sondern vor allem auch der Entdeckung der eigenen Geschichte in jenen Teilen Deutschlands, die über vierzig Jahre tabu war. Im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung im Martin-Gropius-Bau in Berlin öffnet auch „C14“ noch einmal seine Archive, um in einer langen Archäologienacht Bilanz zu ziehen. Viele, der nun in Berlin ausgestellten Funde, wurden über die Jahre bereits in „C14“-Beiträgen vorgestellt, aktuell und hautnah zur Zeit ihrer Freilegung. Aber auch die weiterführenden Forschungsergebnisse wurden in der Reihe nie vergessen. So wird diese Archäologienacht zu einem einmaligen Ereignis der Archäologie- und Fernsehgeschichte.

Ausstellung und ZDF-Reihe bieten eine derartige Fülle von großartigen Entdeckungen, dass notwendigerweise eine Auswahl getroffen werden muss. Dabei versucht die „Archäologienacht“ die wichtigsten Stationen der Menschheitsgeschichte innerhalb Deutschlands zu beschreiben und zu belegen. Hier nur einige wenige Highlights, die der Zuschauer erwarten kann. Er wird dem dem etwa 30000 Jahre alten Löwenmenschen begegnen, einem der wichtigsten Werke eiszeitlicher Kunst; vom Bodensee stammen Funde steinzeitlicher Pfahlbauten, die über das „Wohnen am Wasser“ Aufschluss geben.

Der Keltenfürst vom Glauberg (Hessen) ist ebenso vertreten, wie die reichen Funde vom Martberg an der Mosel. Einen Schwerpunkt bildet die Begegnung zwischen Römern und Germanen – Neues von der Limesforschung und von der Varus-Schlacht bei Kalkriese. Wertvolle Schatzfunde und auf den ersten Blick unscheinbare Objekte wechseln miteinander ab; sie alle aber haben eins gemein: sie öffnen das Fenster in die Vergangenheit, in unsere Vergangenheit. Dieser Vergangenheit eine Zukunft zu geben, das ist das Anliegen der Archäologen und dieser Sendung. Unerwartete Begegnungen sind garantiert. (Text: ZDF)

Sendetermine

Fr 06.12.2002
00:15–03:15
00:15–

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