Schatten

USA 1959 (Shadows, 87 Min.)
  • Gesellschaft

Lelia, etwa zwanzig Jahre alt, lebt mit ihren Brüdern Hugh und Ben in einer kleinen Wohnung in New York. Sie sind Mischlinge, doch nach den Spielregeln der Gesellschaft gelten sie als Schwarze. Während Hugh auch wie ein Afroamerikaner aussieht, können sich Lelia und Ben mühelos als „Weiße“ ausgeben. Hugh schlägt sich mehr recht als schlecht als Nachtclubsänger durchs Leben. Er befindet sich in ständiger Spannung zwischen seinem Ehrgeiz und seinen Möglichkeiten. Lelia lernt auf einer Party Tony kennen. Sie schläft mit ihm. Erst bei einem Besuch bei Lelia entdeckt Tony, was er bis dahin nicht bemerkt hatte: dass seine Geliebte schwarzer Herkunft ist.

Er verlässt sie. Ben, der gern Jazztrompeter werden möchte, zieht mit zwei weißen Freunden durch die Stadt. Als sie bei einer Schlägerei verprügelt werden, geht Ben allein weiter. – „Shadows“, John Cassavetes’ Debütfilm, ohne Stars und ohne großen Aufwand gedreht, wurde ein großer Erfolg und gilt als Schlüsselfilm der Off-Hollywood-Bewegung. Ursprünglich wollte der Jazz-Liebhaber Cassavetes Miles Davis für den Soundtrack gewinnen. Als das fehlschlug, lud Cassavetes den Bassisten Charles Mingus ein.

Der erwies sich als ganz genau der Richtige, experimentierfreudig, aber auch ganz der Tradition des schwarzen Blues verhaftet. Cassavetes drehte den Film ohne genaues Konzept, oft in langen Einstellungen, ohne Schnitt, mit einer extrem beweglichen 16-Millimeter-Handkamera. Die kontrastreichen, rauen, oft unscharfen Schwarzweißbilder entsprechen den Ausdrucks- und Stimmungswerten des Modern Jazz. Ohne sich dessen immer genau bewusst zu sein, brachte Cassavetes denselben Sinn für Einfachheit und Rauheit auf, der für Mingus’ Musik typisch ist. Die Bewegungen der unruhig zuckenden Handkamera ergeben zusammen mit der hektisch expressiven Musik eine stimmige Einheit von Bild und Ton.

Eine perfekte Umsetzung nächtlicher Szenen in New York ist Mingus mit der atmosphärischen Komposition „Nostalgia in Times Square“ gelungen. Die grobkörnigen Nachtaufnahmen, untermalt mit dem zwölftaktigen Bluesschema, scheinen bereits unverstellte Großstadteinsamkeit und Entfremdung darzustellen, noch bevor die ersten Personen aufgetreten sind. Charles Mingus ging mit den bewährten Solisten seiner „Jazz-Workshop“-Band Clarence „Gene“ Shaw, Trompete, Jimmy Knepper, Posaune, Shafi Hadi, Tenorsaxofon, Phineas Newborn Jr., Klavier, Dannie Richmond, Schlagzeug, und einigen anderen unvorbereitet ins Studio, sah einige Szenen im Rohschnitt und improvisierte spontan dazu.

Außer den beiden lautmalerischen Kollektiv-Improvisationen „Nostalgia in Times Square“ und „Alice’s Wonderland“ besteht der Score letztlich aus Solo-Improvisationen des Tenorsaxofonisten Shafi Hadi und dem aus einer Spiellaune entstandenen Blues-Gospel-Stück „Leaning on Jesus“ mit dem angeheitert singenden Mingus am Klavier und dem Pianisten Phineas Newborn ausnahmsweise am Kontrabass. (Text: hr-fernsehen)

Internationaler Kinostart1959

Originalsprache: Englisch

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Mi 25.09.2013
23:30–00:45
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Mi 21.11.2012
04:30–06:20
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Do 26.04.2012
01:20–02:40
01:20–
Mi 19.09.2007
00:10–01:30
00:10–
So 18.06.2006
02:35–03:50
02:35–
So 15.06.2003
23:25–00:40
23:25–
Sa 09.09.2000
22:30–23:45
22:30–
Fr 10.12.1999
01:35–02:55
01:35–
Di 15.06.1999
01:15–02:35
01:15–
Fr 11.06.1999
23:40–01:05
23:40–

Cast & Crew

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