Sabbath in Paradise

Noch einmal Klezmer-Musik, aber diesmal nicht die Rekonstruktion oder die Wiederbelebung der Musik aus dem Stetl. Hier sind wir in der Gegenwart New Yorks: Musik in der Synagoge, bei öffentlichen Auftritten, im Studio, zu Hause. Aber welche Musik? Und wer macht sie mit welchem Verständnis? Das reicht vom Rückgriff auf die Tradition bis zum Free Jazz und zur Avantgarde. Und wie selbstverständlich verknüpfen sich Fragen der Musik mit der unerschöpflichen Frage jüdischen Selbstverständnisses.

In einem hinreißenden Neben- und Ineinander hören und sehen wir exzellente Musiker zwischen Orthodoxie und Moderne, die Stadt New York spielt eine gehörige Rolle und wir werden mit der Legende vom Musiker Zadik Reb Elimyklekh vertraut gemacht, die dem Film seinen Titel gegeben hat.

Am Ende des kurzweiligen Films ist die Frage, was jüdische Musik denn nun eigentlich sei, natürlich immer noch nicht beantwortet. Zu bestaunen aber gibt es den Reichtum jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in New York zwischen Orthodoxie und Moderne. Eine faszinierende musikalische Filmrecherche, in der Musiker und Musik, eine Stadt und eine Legende, das Alte und das Neue in einer eleganten Montage zusammengebracht werden.

1997 wurde „Sabbath in Paradise“ auf dem Festival in Lyon mit dem Preis für den besten langen Dokumentarfilm ausgezeichnet. (Text: WDR)