Riekes Wildpferd

Es ist Nacht. Ein Gewitter entlädt sich in den Bergen Norwegens. Rieke wird von einem Blitzen und Donnergrollen aus dem Schlaf gerissen. Sie fürchtet sich, denn ihre Eltern sind ausgegangen. Gespannt lauscht sie in das tosende Dunkel. War da nicht ein merkwürdige Geräusch? Angespannt horcht sie noch einmal, dann ist sich Rieke sicher: Draußen direkt vor ihrem Fenster hat ein Pferd gewiehert. Als sie aus dem Fenster sieht, erkennt sie im Gewitterregen ein verletztes Wildpferd, das sich auf den Hof ihrer Eltern in einem norwegischen Dorf geflüchtet hat.

Rieke hat Angst, aber ihre Neugier siegt. Sie kriecht aus dem Bett. Das Wiehern klingt wie ein Hilferuf. Plötzlich sieht sie direkt in die verängstigten Augen des Wildpferdes. Seine nasse verfilzte Mähne klebt ihm am Körper, das Fell ist zerzaust und am Bein klafft eine große Wunde. Das Wildpferd existiert tatsächlich. Das Tier war in eine verrostete Blechdose getreten, deren scharfe Ränder eine tiefe Wunde gerissen haben. Schon oft hatte sie von dem Tier gehört, doch alle Welt glaubt, es sei eine Legende.

Riekes Entschluss steht fest: Sie wird alles daran setzen das Wilpferd zu retten, denn ohne ihre Hilfe, da ist sich das Mädchen sicher, wird das verletzte Tier den bevorstehenden Winter nicht überleben. Doch weder die Eltern noch ihre Klassenkameraden glauben ihr, zumal es ohnehin schon seit langem Erzählungen über ein Wildpferd gibt, das allein in den Bergen lebt und sogar härteste Winter übersteht. Nach einigen Schwierigkeiten findet Rieke in der gleichaltrigen Mona, die gerade mit ihren Eltern aus Oslo aufs Land gezogen ist, eine Verbündete.

Außerdem kann ihr Mona helfen, weil sie selbst ein Pferd hat und gut reitet. Nachdem die Eltern ihren anfänglichen Widerstand aufgegeben haben, wandern die beiden Mädchen in die Berge, um das Pferd zu suchen. Allerdings sind dort auch Jäger und zwei Jungs aus Riekes Klasse unterwegs, die ihnen bald in die Quere kommen. Bis die Mädchen das verletzte Tier finden und retten können. (Text: KiKA)