Rama dama

D 1990 (107 Min.)
  • Drama
Werner Stocker (Hans Stadler), Dana Vavrova (Kati Zeiler). – Bild: BR Fernsehen
Werner Stocker (Hans Stadler), Dana Vavrova (Kati Zeiler).

Mit „Rama dama“ erzählt Regisseur Joseph Vilsmaier, der am 11. Februar 2020 verstorben ist, vom Überlebenswillen der Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Besonders von der Kraft jener Frauen, die nicht nur im buchstäblichen Sinne die Trümmer beseitigten, die Krieg und Gewaltherrschaft hinterlassen hatten. In den Hauptrollen sind Dana Vávrová und Werner Stocker zu sehen. In ihn verliebt sich Trümmerfrau Kati, während ihr Mann in Russland verschollen ist. München, Weihnachten 1944. Die junge, schwangere Friseurin Kati verabschiedet sich von ihrem Mann Felix, der an die Ostfront muss.

Den Alltag in München bestimmen zunehmend die Luftangriffe der Alliierten, und eines Tages wird auch Katis Haus zerstört. Trotzdem setzt sie ihre Friseurtätigkeit unerschrocken fort. Als der Krieg endlich zu Ende ist, kehrt Felix nicht zurück. Er gilt als verschollen. Wie viele andere Frauen auch steht Kati wieder und wieder mit einem Foto ihres Mannes in der Hand auf dem Bahnhof, an dem die Züge mit den Heimkehrern ankommen, in der Hoffnung, er selbst möge unter den Heimkommenden sein oder jemand anderer etwas über seinen Verbleib wissen.

Ansonsten teilt sie das Schicksal der „Trümmerfrauen“, die allesamt hart am Wiederaufbau des Landes mitarbeiten. Auf dem Bahnhof lernt Kati einen Mann namens Hans kennen, mit dem sie zunächst den rauen Alltag teilt, auch wenn sie nicht recht weiß, was sie von ihm halten soll. Aber nachdem Hans Kati bei einer Hamstertour aufs Land vor den Zudringlichkeiten eines GIs gerettet hat, kommen sich beide sehr nah. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer, denn als Kati und Hans eines Abends die Kinder baden, steht plötzlich Felix in der Tür.

Kati muss eine schwere Entscheidung treffen … „Rama dama“ bedeutet auf hochdeutsch so viel wie „Räumen tun wir“ – Münchens Oberbürgermeister Thomas Wimmer forderte mit diesen Worten die Bürger seiner Stadt nach Kriegsende auf, die Trümmer zu beseitigen, und diese Arbeit wurde vor allen Dingen von Frauen, „Trümmerfrauen“ geleistet. Kati Zeiler ist eine von ihnen. Der 1939 in München geborene Joseph Vilsmaier lernte sein Fach von der Pike auf. Er begann als Techniker, Material- und Kameraassistent und arbeitete sich zum Kameramann hoch.

Er filmte diverse „Tatorte“, einige Folgen der Fernsehserie „Auf Achse“ (1977), „Didi auf vollen Touren“ und „Didi – Der Experte“, beide mit Dieter Hallervorden. Mit seinem zweiten Spielfilm als Regisseur, „Rama dama“, knüpfte Joseph Vilsmaier an den großen Erfolg seines Debüts, der Romanverfilmung „Herbstmilch“ an. Wieder spielen seine Frau Dana Vávrová (1967–2009), die als Teenager mit der Serie „Ein Stück Himmel“ bekannt wurde, und der bereits 1993 früh verstorbene Werner Stocker das im Mittelpunkt stehende Paar. Aber auch die beiden Vilsmaier-Kinder Janina und Theresa sind als Katis Töchter mit von der Partie.

1991 wurde „Rama dama“ als „beste Produktion“ mit dem Bayerischen Filmpreis geehrt. Auch für „Der letzte Zug“, in dem Vilsmaier und Vávrová gemeinsam Regie führten, wurde das Paar mit dem Spezialpreis der Jury des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet. 2009 erhielt Vilsmaier den Ehren-Kamerapreis für sein Lebenswerk. Die Jury begründete diese Entscheidung mit der emotionalen Kraft in Vilsmaiers Bildern und damit, dass er Lichtstimmungen und Bildräume intuitiv erfasse.

2014 wurde ihm die Ehre der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber zuteil. Vilsmaier schuf über ein Dutzend Kinofilme, zahlreiche Fernsehfilme und Fernsehserien. „Es ist schwer, von Vilsmaiers Bildern nicht überwältigt zu sein, von den tausend Kinderwagen vor dem Luftschutzbunker, im Schein der brennenden Häuser, schwer, Gefühl und Sentimentalität auseinanderzuhalten, wenn Kati und Hans zum ersten Mal miteinander schlafen, auf einer grünen Wiese; und dabei ist der Himmel über der bayerischen Hochebene so hoch und blau, wie er nur in „Herbstmilch“ war.“ (Spiegel, 07.01.1991) (Text: BR Fernsehen)

Deutscher Kinostart10.01.1991Internationaler Kinostart09.01.1991

DVD & Blu-ray

Sendetermine

So 21.01.2024
23:15–01:00
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Sa 20.01.2024
20:15–22:00
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So 03.05.2020
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Sa 02.05.2020
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So 20.01.2019
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Sa 19.01.2019
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Mi 11.02.2009
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So 28.10.2001
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So 12.08.2001
22:50–00:35
22:50–
So 27.02.2000
15:15–17:00
15:15–
Mo 13.09.1999
00:50–02:35
00:50–

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

  • (geb. 1955) am

    Hmm, "Kati muss eine Entscheidung treffen" ????
    Sicher, muss sie (wobei Hans und Felix auch eine ENtscheidung treffen können, aber gut).


    ABER: der Film gibt dazu keinerlei Informationen.


    SPOILER ------------
    Hier die letzten Szenen:

    10 Minuten nachdem Hans Kati vor den Zudringlichkeiten des GI gerettet hat, vögelt sie mit ihm in einem Feld, Hans zieht zu Kati in die Wohnung, sie leben wie eine neue Familie.


    Als ihr Ehemann Felix abends plötzlich in der Wohnung steht, als Hans gerade Katis und Felix(!) kleines Kind auf dem Arm hat, verfällt das Drehbuch in komplettes Schweigen bis zum Ende.
    Kati geht in einen Nebenraum, Felix nimmt Hans sein Kind ab, Hans geht zu Kati, küsst sie, aber sie erwidert den Kuss nicht, Hans geht, dann sieht man Kati, die da steht, steht, steht.
    Und dann ist der Film zu Ende.


    Was mit Kati und dem Ehemann jetzt eigentlich passiert, interessiert das Drehbuch nicht.
    Armselig.

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