Paradise Lost 3: Purgatory

Joe Berlinger und Bruce Sinofsky aktualisieren im dritten Teil von Paradise Lost den Fall der „West Memphis Three“. Neue DNA-Tests und forensische Gutachten, die im ursprünglichen Prozess 1994 nicht berücksichtigt wurden, sowie Enthüllungen über Geschworenen-Fehlverhalten werfen Zweifel an den Schuldsprüchen gegen Damien Echols, Jason Baldwin und Jessie Misskelley auf. Besonders gerät der Stiefvater eines Opfers, Terry Hobbs, durch DNA-Spuren, widersprüchliche Aussagen und eine Vorgeschichte häuslicher Gewalt in den Fokus, ohne jedoch offiziell als Verdächtiger zu gelten. Während Berufungen zunächst abgelehnt wurden, ordnete das Oberste Gericht von Arkansas 2010 eine neue Beweisanhörung an. Kurz vor dem Termin einigten sich Anklage und Verteidigung 2011 jedoch auf einen sogenannten Alford-Plea: Die drei Männer bekannten sich formell schuldig, durften aber ihre Unschuld beteuern – und wurden nach über 18 Jahren Haft freigelassen.