Pan’s Labyrinth
- E / MEX / USA 2006 (El laberinto del fauno, 119 Min.)
- Drama
- Fantasy

Spanien im Jahre 1944. Der Bürgerkrieg neigt sich dem Ende zu, die Rebellen ziehen sich vor Francos faschistischen Truppen in die Berge zurück. Dorthin siedelt auch die zehnjährige Ofelia mit ihrer hoch schwangeren Mutter um. Ihr neuer Stiefvater, Captain Vidal (Sergi López), macht als sadistischer Offizier Jagd auf die verzweifelten Widerständler. Da die Mutter den ganzen Tag über das Bett hüten muss, ist das junge Mädchen in dieser bedrohlichen Umgebung mit seiner Fantasie alleingelassen. In einem nahe gelegenen labyrinthischen Garten findet Ofelia einen Gefährten: einen Faun. Die gleichsam freundliche wie furchteinflössende Kreatur stellt in Aussicht, Ofelia müsse bis zum nächsten Vollmond drei Aufgaben erfüllen.
Die erste lautet, einer Kröte in einem Baumstumpf einen Schlüssel abzunehmen. Die folgenden Aufträge sind kaum weniger ungewöhnlich. Als es um die Gesundheit ihrer Mutter immer schlechter steht und Captain Vidal einen Verräter in den eigenen Reihen vermutet, droht Ofelia zu scheitern. Wie schon in „The Devil’s Backbone“ erzählt Guillermo del Toro von einer schwierigen Kindheit im von den Schrecken des Faschismus und dem Klima der Gewalt geprägten Spanien. Die Fantasiewelt, welche die junge Heldin auf ihren Missionen besucht, ist vom mexikanischen Filmemacher äusserst prächtig entworfen, taugt aber mit ihren unheilvollen Parallelen zur Realität dennoch nicht als rettende Zuflucht.
Ofelia bleibt nichts übrig, als sich aufzulehnen gegen die Erwartungen und Befehle jener, die (vermeintlich) Macht über sie haben. „Pan’s Labyrinth“ war bei den Oscarverleihungen 2007 zwar auch als Bester fremdsprachiger Film und für das Beste Drehbuch nominiert, erhielt die begehrten Trophäen allerdings „bloss“ für die Kamera, die Art Direction und das Make-up. Guillermo del Toro gilt mit den gleichaltrigen Landsmännern Alfonso Cuarón („Children of Men“) und Alejandro González Iñárritu („Babel“) als leuchtendes Dreigestirn des modernen mexikanischen Kinos.
Abonniert auf fantastische Stoffe machte del Toro 1993 mit dem kleinen Horrorfilm „Cronos“ gross auf sich aufmerksam. Nach „Blade II“ und den beiden „Hellboy“-Filmen gilt er auch als Regisseur für ein grosses Publikum. Dieses hätte er bestimmt auch mit den beiden „The Hobbit“-Filmen erreicht, die er für Peter Jackson drehen sollte. Inzwischen sah del Toro sich jedoch gezwungen, die Regie abzugeben, was ihm nach eigenen Angaben gleichsam das Herz brach. (Text: SRF)
Hintergrund: Der mexikanische Drehbuchautor und Regisseur Guillermo del Toro („Blade 2“, „Hellboy“)verzichtete auf sein gesamtes Gehalt, um den Film realisieren zu können. Bis heute findet er, er war es wert. Wiederholt hatte er Forderungen der Hollywood-Produzenten widerstanden, die ihm das doppelte Budget zur Verfügung stellen wollten, unter der Bedingung, der Film werde auf Englisch gemacht. Doch del Toro wollte keine Kompromisse bei seiner Geschichte zugunsten irgendwelcher „Marktbedürfnisse“ eingehen. Sogar die englischen Untertitel übersetzte er selbst, nachdem er zuvor schlechte Erfahrungen bei anderen seiner Arbeiten gemachte hatte. Der Filmemacher, bekannt für seine vielen Ideen-Notizen und Zeichnungen, die er während eines Projekts festhält, ließ seine Aufzeichnungen aus Versehen in einem Taxi liegen. Der Fahrer erkannte den Wert und scheute weder Mühen noch Kosten, bis er sie seinem Besitzer zurückgeben konnte. Für del Toro ein Zeichen. Bei einer Vorführung des Films war Stephen King zugegen. Er saß neben del Toro und wand sich bei der Szene, in der das Bleiche Monster Ofelia jagt. Del Toro verglich die Erfahrung, diese Reaktion Kings sehen zu dürfen, mit dem Gewinnen eines Oscars. Beim Cannes Filmfestival applaudierte das Publikum geschlagene 22 Minuten lang. Die Sängerin Björk war so betroffen, nachdem sie „Pans Labyrinth“ gesehen hatte, dass sie sofort den Song „Pneumonia“ schrieb. Kritik: „Der bildgewaltige fantastische Film bietet in Form einer phantasmagorischen Genre-Melange eine Gegenwelt für den ‚Horror Wirklichkeit‘. Der zweite Teil der ‚Spanischen Trilogie‘ des Regisseurs ist gewiss kein Kinderfilm, steckt voller filmischer Reverenzen und scheut auch vor Grausamkeiten nicht zurück, um eine bittere Betrachtung der spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts zu kreieren.“ (Lexikon des internationalen Films) „Ein Märchen für Erwachsene, das in seiner gewagten Mischung aus Politik und poetischer Fantasy so kompromisslos grausam und herzzerreißend ist, wie Märchen ursprünglich gemeint waren.“ (epd film) „’Pans Labyrinth’ ist einer der erstaunlichsten Filme des vergangenen Jahres, zum einen deshalb, weil man einen solchen Geniestreich von dem mexikanischen Splatter-Fan Guillermo del Toro (‚Blade 2‘, ‚Hellboy‘) nicht erwartet hätte; zum anderen, weil eskapistische Märchenfilme zumeist im Kitsch versinken und eine letztlich allzu heile Welt propagieren. Del Toros Film, obwohl deutlich inspiriert von Klassikern wie ‚Der Zauberer von Oz‘, bricht mit den Märchen-Konventionen Hollywoods und führt das Genre mit zahlreichen Zitaten aus der Popkultur in die Welt der Erwachsenen und zum Autorenfilm, wo Happy Ends eher die Ausnahme bilden.“ (spiegel.de, 2007) „Viele Adjektive vereint der Film auf sich: opulent, zauberhaft, anrührend, brutal, kraftvoll, leidenschaftlich, phantastisch. Ganze sechs Oscar-Nominierungen konnte Pans Labyrinth im Jahre 2007 einheimsen, drei durfte er mit nach Hause nehmen (Beste Maske, Beste Ausstattung und Beste Kamera). Seitdem spielt Guillermo del Toro in der oberen Liga Hollywoods …“ (moviepilot.de) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Spanisch
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