Narrenspiel

Das Wohnmobil ein klappriges Alteisen, die Beziehung ein großes Fragezeichen, die Urlaubsreise über die Weihnachtstage der letzte Notanker – Stefans Leben hat schon rosiger ausgesehen. Immer wieder muss er sich von Freundin Claudia vorhalten lassen, wie apathisch und charakterschwach er sei. Dass er wieder mal vergessen hat, die leere Gasflasche im Campingbus gegen eine volle auszutauschen, entspricht diesem Bild genauso wie seine Unfähigkeit, Claudia gegen die Grapschereien seines betrunkenen Chefs zu verteidigen. Zu allem Übel lässt Claudia auf dem Weg an die Ostsee auch noch einen Anhalter zusteigen: Uli, ein professioneller Puppenspieler, den Stefan nur ungern als Begleiter im Rücken sitzen hat.

Mit seiner Handpuppe Zacharias versucht er, das junge Paar zu verzaubern. Während Stefan zunehmend genervt von dem Störenfried ist, lässt sich Claudia von seinem charmanten Auftreten und den Puppengeschichten in den Bann ziehen. UIis Anwesenheit scheint für sie die perfekte Abwechslung vom drögen Alltag mit Stefan zu sein, über den sie sich pausenlos aufregen könnte und keine Scheu hat, ihn vor Uli bloßzustellen.

Als Stefan an einer Tankstelle anhält, um die vergessene Gasflasche auszutauschen, nähern sich Uli und Claudia einander an. Und auch das Verhältnis zwischen Stefan und dem mysteriösen Puppenspieler verändert sich auf komische Weise: Plötzlich erkennt Stefan in Uli einen alten Freund, mit dem er seine Kindheit verbrachte. Zufall? Dies ist nur der Anfang eines Beziehungsgewirrs, das nach kurzer Zeit gefährliche Züge annimmt. Die Puppe Zacharias entwickelt ein merkwürdiges Eigenleben und Claudia findet in Ulis Tasche nicht nur starke Psychopharmaka, sondern auch ein Messer … (Text: arte)