Menschliche Dinge
- F 2021 (Les choses humaines, 139 Min.)
- Drama

Jean ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Ex-Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement, ihr gemeinsamer Sohn Alexandre ist gutaussehend, sportlich und studiert in Kalifornien an einer Eliteuni. Alexandre kommt auf Besuch nach Paris, um dabei zu sein, wenn sein Vater mit dem Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet wird. Am Abend vor der Feier wird ihm von seiner Mutter ihr neuer Lebenspartner und dessen 17-jährige Tochter Mila vorgestellt. Alle finden es eine gute Idee, dass Alexandre nach dem gemeinsamen Essen Mila zu einer Party von Schulfreunden mitnimmt.
Am nächsten Morgen steht die Polizei vor der Tür: Mila hat Anzeige wegen Vergewaltigung gegen Alexandre erstattet. Er wird verhaftet. Rasch gerät das Leben beider Familien völlig aus den Fugen – und das «wegen eines Aktes von 20 Minuten» – ein Satz, für den Jean einen Twitter-Shitstorm kassiert. In dem langwierigen Gerichtsprozess, der folgt, behauptet Alexandre, dass er selbst das Opfer sei und von Mila nur aus Rachegelüsten beschuldigt werde. Gleichzeitig wird klar, dass es Mila schwerfällt, sich von den rigiden Moralvorstellungen ihrer eigenen Familie zu lösen und ihre Gefühle und Bedürfnisse klar zu formulieren.
Yvan Attals Thriller-Drama «Les choses humaines», das er mit seiner Lebenspartnerin Charlotte Gainsbourg und seinem Sohn Ben Attal in den Hauptrollen besetzt hat, basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Karin Tuil. Es geht darin um die Fragen, wo Vergewaltigung anfängt und was genau sexueller Konsens bedeutet, hoch aktuelle Themen, die im Film aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. In der zweiten Hälfte wird das Familiendrama zum klassischen Gerichtsdrama und zeigt die Komplexität dieser Fragen im Kontext der Rechtsprechung.
Dazu der deutsche Filmdienst: «Die Frage nach Schuld oder Nichtschuld beschäftigt Juristen und den Film als Ganzes weniger als die Grenzen der Rechtsprechung und die Instrumente der Justiz. Sie bedarf für einen solchen Prozess eindeutiger Beweise, die aber nicht zu beschaffen sind, wenn Aussage gegen Aussage steht. Unterm Strich fällt alles auf die unterschiedlichen familiären Situationen zurück. Der Film dämonisiert niemanden und zeigt durch die unterschiedliche Sozialisation der beiden Hauptakteure auch ihre unterschiedliche Interpretation des Geschehens auf.»
«Delikatesen» zeigt «Les choses humaines» in Zweikanalton deutsch/französisch. (Text: SRF)
Originalsprache: Französisch
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