Paragraph 51 Seelenarzt Dr. Laduner

CH 1946 (Matto regiert, 105 Min.)
  • Krimi
Patientenbesuch: Max Werner Lenz als Patient (sitzend), Heinz Woester als Dr. Laduner (darüber gebeugt), Heinrich Gretler als Wachtmeister Studer (2.v.r.) – Bild: SF
Patientenbesuch: Max Werner Lenz als Patient (sitzend), Heinz Woester als Dr. Laduner (darüber gebeugt), Heinrich Gretler als Wachtmeister Studer (2.v.r.)

Festlicher Abend in der Nervenklinik Randlingen: Doktor Borstli kehrt nach längerer Abwesenheit auf den Direktorensessel zurück. Die Glückwünsche der Honoratioren, Ärzte, Pfleger und Patienten täuschen jedoch nicht über Spannungen im Anstaltsbetrieb hinweg. Tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten trennen den Direktor und seinen Stellvertreter, Doktor Laduner , der die moderne Psychiatrie mit ihren therapeutischen Gesprächen gegen Doktor Borstlis Kasernenmethoden verteidigt. Die Heilung des Patienten Herbert Kaplaun betrachtet Borstli denn auch als Scharlatanerie und besteht auf der weiteren Internierung des jungen Mannes.

Am Tag nach der Feier findet man Herbert bewusstlos auf. Direktor Borstli ist spurlos verschwunden, wird aber später tot im Liftschacht entdeckt. Was ist geschehen? Ein Unfall oder Mord? Wachtmeister Jakob Studer , ein bodenständiger Pragmatiker, hat die Aufklärung des Falles übernommen. Er zeigt sich unbeeindruckt von der Schilderung, die ihm Doktor Laduner gibt, und lässt sich nicht beirren von der Welt Mattos, der Welt des Wahns. Starrköpfig klärt er die Fakten und findet bald heraus, dass die Türsicherung am Lift in verbrecherischer Absicht manipuliert wurde.

Der Spielfilm «Matto regiert», mit dem Leopold Lindtberg 1946 nach Abstechern ins internationale Kino («Marie-Louise», «Die letzte Chance») zu einem schweizerischen Dialektstoff zurückkehrte, beruht auf dem gleichnamigen Kriminalroman des Schweizer Dichters Friedrich Glauser (1896 bis 1938). Glauser, der sich stets als Aussenseiter fühlte, beschrieb eine Welt, die er aus eigener Anschauung kannte. Er wusste um das Leid der Depressiven, auch um die Unbarmherzigkeit mancher Ärzte und Betreuer, denn seine Morphiumsucht brachte ihn selber für längere Zeit in Nervenkliniken. Im Film wird seine Erzählung aus der Welt zwischen Wahn und Realität zum spannenden Krimi, aber auch zur Geschichte eines modernen Arztes, der veraltete Pflege- und Heilmethoden bekämpft.

Bereits 1942, drei Jahre nach dem grossen Erfolg von «Wachtmeister Studer», begann die Praesens-Film in Zürich mit der Produktion von «Matto regiert». Auf Druck der Fremdenpolizei des Bundes wurde die Regie aber nicht dem Immigranten Lindtberg, sondern dem Schweizer Hermann Haller übertragen. Drehbeginn war im März 1943. «Eine Woche später wird die Produktion abgebrochen; Haller ist der Aufgabe nicht gewachsen», schreibt Hervé Dumont in seiner «Geschichte des Schweizerfilms». Erst nach dem Krieg, als man wieder einen einheimischen Stoff suchte, kam Produzent Lazar Wechsler auf Lindtbergs Wunsch auf den Stoff zurück. Der Deutsche Alfred Neumann schrieb – zusammen mit Lindtberg – eine neue Drehbuchfassung. Für die Hauptfigur konnte man erneut Heinrich Gretler verpflichten, und in den weiteren Rollen ist die Garde der damaligen Film- und Theatergrössen zu sehen. (Text: SRF)

Nicht verpassen! – auch wenn Wolfgang Panzers Version von 1980 die düstere Anstaltsatmosphäre längst nicht so beklemmend wiedergibt, wie Leopold Lindtbergs grandioser Schwarzweiss-Film von 1946. (Text: 3sat)

Internationaler Kinostart1947

Originalsprache: Schweizerdeutsch

Sendetermine

Mo 10.07.2023
01:27–03:04
01:27–
Di 14.02.2023
00:25–02:05
00:25–
Sa 11.02.2023
14:00–15:45
14:00–
Fr 05.02.2021
23:45–01:30
23:45–
Mo 01.02.2021
00:35–02:15
00:35–
Mo 23.03.2020
01:35–03:10
01:35–
Sa 21.03.2020
14:05–15:50
14:05–
Sa 21.04.2018
14:05–15:45
14:05–
Mo 25.09.2017
00:30–02:05
00:30–
Di 02.08.2016
01:05–02:40
01:05–
Mo 01.08.2016
14:10–15:47
14:10–
So 17.05.2009
20:10–21:55
20:10–

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