Liebe und andere Lügen

Claire Vanhoefen, 31, ist eine sympathische, mit beiden Füssen in der Realität stehende, aber bisweilen romantisch veranlagte Frau. Sie bewohnt allein eine geschmackvoll eingerichtete Dachwohnung in Freiburg im Breisgau, arbeitet als Journalistin bei einer großen Zeitung und hat einen wundervollen Freund, den sie bald heiraten wird. Und doch gibt es ein kleines Geheimnis, das sie nur Emma, ihrer besten Freundin und Kollegin anvertraut. Als leidenschaftliche Chatterin unter dem Pseudonym „das Biest“ hat sie einen Mann, dessen Pseudonym „der Schöne“ ist, kennengelernt und pflegt einen intensiven Kontakt zu ihm. Das Verrückte daran ist, mit ihm kann sie offen über alles reden, selbst über heikle sexuelle Themen, die mit David, 41, ihrem Zukünftigen nicht drin sind.

Dieser Flirt – anonym und prickelnd, unverbindlich und intensiv – erscheint Claire zunächst völlig ungefährlich trotz seinem magischen Reiz. „Der Schöne“ ist Michail, ein Russe aus Moskau, der ihr seine traurige Liebesgeschichte erzählt. Diese Geschichte nimmt Claire so gefangen, dass sie beschließt, sie heimlich für die Weihnachtsbeilage ihrer Zeitung umzuschreiben und zu veröffentlichen. Was sie nicht ahnt: Michail sitzt nicht viele tausend Kilometer von ihr entfernt in Moskau, sondern auf der anderen Seite des Münsterplatzes in Freiburg, er heißt in Wirklichkeit Paul und ist arbeitsloser Schauspieler.

Was so einfach schien, wird kompliziert: Die beiden lernen sich kurz vor Claires Hochzeit kennen, und sie entdeckt in ihm einen Mann, der das vitale, unberechenbare, verführerische Gegenteil ist von ihrem vernunftbetonten Verlobten. Paul verschweigt ihr jedoch nach wie vor seine wahre Identität, da er in Claire seine Traumfrau erkennt und Angst hat, sie gleich zu verlieren. Doch dann kommt der Tag, an dem Claire erfahren muss, dass Michail sie die ganze Zeit angelogen hat, Paul hat keine Chance ihr alles zu erklären, für Claire ist die Affäre mit Michail/​Paul vergessen und vorbei … (Text: arte)