Leergut
- CZ / GB / DK 2007 (Empties, 103 Min.)
- Komödie

Das tschechische Kino hat große Namen wie Jirí Menzel und Miloš Forman hervorgebracht. An diese Autoren, deren Filme nie „bigger than life“, sondern stets nahe am Leben waren, knüpft die heutige Generation an. So wie Jan Sverák mit seiner stillen Komödie „Leergut“. Darin wird – in verträumter Langsamkeit, aber fesselnd – die Geschichte vom wiedererwachenden Lebenshunger eines pensionierten Lehrers erzählt: Josef „Beppo“ Weberknecht (Zdenek Sverák) ist ein liebenswürdiger Schwerenöter, der sich mit dem Alter nicht abfinden mag.
Während sich seine ihn durchschauende Frau Eliška (Daniela Kolárová) beklagt, er würde sie nicht mehr wahrnehmen, frönt Josef erotischen Tagträumen mit verführerischen Geschöpfen in Strapsen und Mieder, die er in einem imaginären Zugabteil trifft. Nebenher bändelt er heimlich mit einer ehemaligen Kollegin an. Auch beruflich möchte Josef es auf seine alten Tage noch einmal wissen. Sein Versuch als Fahrradkurier scheitert noch kläglich und endet mit einem Gipsbein. Dafür klappt es im zweiten Anlauf.
In der Leergutannahme des örtlichen Supermarktes findet er nicht nur einen Job, sondern seine neue Berufung. Bis man die Stelle durch einen schnöden Pfandautomaten wegrationalisiert, wirkt der Alltagsphilosoph hier als Sinnstifter und heimlicher Wohltäter in unterschiedlichen Lebenslagen: Alten Damen besorgt er den Einkauf, doch noch lieber wirkt er als begnadeter Kuppler. Selbst seine Frau weiß er wieder zu überraschen: mit einer Ballonfahrt zum 40. Hochzeitstag, die jedoch unerwartete Turbulenzen mit sich bringt.
Zum eigenen Erstaunen muss er – im Angesicht des Todes – feststellen, dass sie seit Langem heimlich raucht. Ihre schelmisch entwaffnende Erklärung charakterisiert den subtil-tragikomischen Humor des Films: „Ich rauche, weil ich vor dir sterben will.“ Mit dieser bittersüßen Rentnerkomödie schließt Jan Sverák seine erfolgreiche „Trilogie der Lebensalter“ ab, für die sein Vater und Hauptdarsteller Zdenek Sverák die Drehbücher verfasste. Der erste Teil, „Volksschule“, erhielt 1991 eine Nominierung für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film, mit „Kolya“ gewann er 1996 im zweiten Anlauf den begehrten Filmpreis.
„Leergut“, der dritte Film, sammelte Festival-Auszeichnungen und avancierte mit mehr als einer Million Zuschauern zur erfolgreichsten tschechischen Produktion: Jeder achte Bewohner unseres Nachbarlandes hat sie im Kino gesehen. Damit überflügelte das familiäre Gemeinschaftswerk dort die zeitgleich gestartete, übermächtige Hollywood-Konkurrenz von „Shrek der Dritte“, „Die Simpsons – Der Film“ und Johnny Depps „Fluch der Karibik – Am Ende der Welt“. (Text: ARD)
Das tschechische Kino hat Regietalente wie Jirí Menzel und Miloš Forman hervorgebracht. An diese Filmemacher und deren alltagspoetische Werke knüpft auch die junge Generation an, zu deren erfolgreichsten Vertretern Jan Sverák zählt. In seiner einfühlsamen Komödie „Leergut“ erzählt Sverák mit melancholischem Humor und Menschlichkeit eine Geschichte vom wiedererwachenden Lebenshunger eines Pensionärs und der Suche nach dem kleinen Glück im Alltag. Mit der bittersüßen Rentnerkomödie beendete der Regisseur seine erfolgreiche „Trilogie der Lebensalter“, für die sein Vater und Hauptdarsteller Zdenek Sverák jeweils die Drehbücher verfasste. Der erste Teil, „Volksschule“, erhielt 1991 eine Nominierung für den Oscar als bester fremdsprachiger Film, mit „Kolya“ gewann Sverák 1996 die begehrte Auszeichnung. Auch „Leergut“ sammelte Festival-Auszeichnungen und avancierte mit mehr als einer Million Zuschauern in seinem Entstehungsland zur erfolgreichsten tschechischen Produktion. „Die warmherzige Tragikomödie zeichnet sich durch seine wunderbare Balance aus: mal witzig, mal traurig, mal melancholisch, mal nachdenklich und letztlich stets lebensfroh.“ (Blickpunkt:Film) (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Tschechisch
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