Landlust – Landfrust Bauerntöchter über den Wandel in der Landwirtschaft

A 2015 (45 Min.)
  • Dokumentation
Hofleben im Südburgenland. – Bild: 3sat
Hofleben im Südburgenland.

Dem Traum vom Landleben hängen immer mehr Städter nach. Die Landwirte hingegen vermissen die realistische Darstellung ihres Alltags. Denn die Landwirtschaft steckt in einer Krise.Nach dem Fall der Milchquote und den Verhandlungen um die Ausdehnung der Handelsgrenzen lohnt es sich für kleine und mittlere Betriebe in Zukunft kaum noch, sich abzurackern. Es ist zu befürchten, dass bald die letzten Bauern im Ort ihre Hoftore schließen.Die meisten von ihnen betreiben die Pflege und Bewirtschaftung von Grund und Boden ohnehin schon seit Jahren als Hobby.

Das leisten sie sich mit ihrem Verdienst außerhalb der Landwirtschaft. Der voranschreitende Strukturwandel von kleinbäuerlichen Familienbetrieben hin zu großindustrieller Landwirtschaft ist scheinbar nicht aufzuhalten. Aktuell gibt es in Österreich rund 160.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Zur Zeit des EU-Beitritts waren es ungefähr 240.000, während in den 1950er Jahren – unmittelbar nach dem Krieg – über 400.000 Betriebe Grund und Boden bewirtschafteten.

In Deutschland ist der Trend hin zu Wachsen oder Weichen noch deutlicher zu beobachten. In den verbleibenden bäuerlichen Familienbetrieben sind es immer öfter die Frauen am Hof, die das Überleben möglich machen. Ihr Arbeitseinsatz ist nicht nur ganz entscheidend bei der Bewirtschaftung, sie engagieren sich auch, wenn es um die Weiterentwicklung des Betriebes geht. Dazu gehören meist die Erzeugung und Vermarktung der eigenen Produkte oder ein Gästebetrieb „Urlaub am Bauernhof“. Die Bäuerinnen mussten schon immer Arbeit, wirtschaftliches Denken und Familie für einen denkbar schlechten Lohn unter einen Hut bringen.

Trotz allem führen sie nach eigenen Angaben ein erfülltes, wenn auch arbeitsreiches Leben für die Landwirtschaft – ihre Leidenschaft. Dieser Film widmet sich in fünf Porträts den Frauen vom und auf dem Land. Sie wollen es nicht verstehen, dass wir eine noch halbwegs intakte Natur dem Weltmarkt und damit der Expansion, dem unbegrenzten Konsum, vermeintlichen Wohlstand und mehr Wachstum opfern.

Für ein bescheidenes, aber sinnerfülltes Leben versuchen sie zu retten, was zu retten ist. Mit viel Engagement und innovativen Ideen schaffen sie es, mit ihren Familien in eine nicht noch größere Abhängigkeit zu geraten. Ihre sehr persönlichen Lebensgeschichten veranschaulichen eindrucksvoll den Wandel in der Landwirtschaft und zeigen ungeschönt die Vielfalt bäuerlicher Überlebenskonzepte. Fernab von parteipolitischen Lobbys und landwirtschaftlichen Interessensvertretungen, die ohnehin lange keinen Platz für sie hatten, sind sie ihren Weg gegangen.

Sie sind ausgezogen und wieder zurückgekommen, sie haben Familie gegründet und Verbündete gefunden, persönliche Krisen überstanden, beobachtet und währenddessen ihre Sicht der Dinge entwickelt. Genau deswegen sind die Bäuerinnen und ihre Töchter davon überzeugt, dass Landwirtschaft mehr ist als nur Profitmaximierung. Ihrer Meinung nach ist es Zeit, Barrieren zu überwinden und die Ärmel für unseren Grund und Boden aufzukrempeln – auf dem Land und in der Stadt. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere18.11.20153sat

Sendetermine

Mi 26.04.2023
08:40–09:30
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Sa 22.04.2023
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Sa 09.01.2016
10:15–11:00
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Mi 18.11.2015
21:01–21:46
21:01–

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