jung und jenisch
- CH 2010 (Gradling und Flatterling, 75 Min.)
- Dokumentation

Sie sind Schweizer mit allen Rechten und Pflichten: die Schweizer Jenischen. Im 20. Jahrhundert wurden die Fahrenden in der Schweiz gezwungen, sesshaft zu werden – „Kinder der Landstraße“ ist ein düsteres Kapitel dieser Zeit. Das „Hilfswerk“, das 1926 gegründet wurde, entzog Kinder von Jenischen ihren Familien, um sie deren „asozialem“ Einfluss zu entziehen. Bis Anfang der 1970er Jahre waren davon rund 600 Kinder betroffen. Lange waren deshalb nur noch Wenige der Jenischen unterwegs. Doch heute wollen immer mehr Junge die alten Traditionen wieder aufleben lassen.
Zu ihnen zählen auch Miranda, 21, und Pascal Gottier, 25, die bereits verheiratet sind, sowie Jeremy Huber, 19, und Franziska Kunfermann, 17. Beide Paare reisen bereits in ihren eigenen Wohnwagen durch die Schweiz und machen immer gerade dort halt, wo sie der Weg hinführt. Ihr Geld verdienen die Männer mit Maler- und Schreinerarbeiten. Sie sind stolz, dass ihre Frauen nicht arbeiten gehen müssen – diese kümmern sich um den Haushalt und den Wohnwagen. Unter sich sprechen die Jenischen ihre eigene Sprache und haben ihre eigene Religion.
Sie spielen aber auch Schweizerörgeli, jodeln und braten abends gerne Cervelats. Heute noch werden die Jenischen auf den Durchgangsplätzen angefeindet – sie müssen sich gegen die Vorurteile der Schweizerinnen und Schweizer genauso wehren wie gegen ausländische Fahrende, meist Roma, die ihnen die Plätze auf den Durchgangsplätzen streitig machen. Und doch möchte keiner der porträtierten Jenischen mit den Sesshaften tauschen. Sie genießen das Leben im Wohnwagen, wollen immer unterwegs sein – und sie sind stolz, Jenische zu sein. (Text: 3sat)
- gezeigt bei SRF DOK
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