Hermines Liste

D 2005 (100 Min.)
  • Dokumentation

Die zweigeschlechtlich geborene Radiotechnikerin und Landwirtin Hermine Schneider ist es gewohnt, anzuecken. Immer wieder begegnet sie Vorurteilen. Seit Jahren steht sie mit einem Infostand in der Fußgängerzone von Eschweiler und erhebt Anklage gegen das dortige Kinderheim. In den 1950er und 1960er Jahren sei sie dort gemeinsam mit anderen Kindern geschlagen und misshandelt worden. Um die Vorwürfe zu beweisen, hat sie Menschen gesucht, die damals mit ihr im Heim aufgewachsen sind, sie befragt und deren Erinnerungen an den strengen Heimalltag, Misshandlungen und Übergriffe protokolliert.

Als Vertreterin der Opfer will sie darüber mit der katholischen Kirchengemeinde und dem Orden, die damals für die Erziehung im Heim verantwortlich waren, ins Gespräch kommen. Gemeinsam mit anderen Betroffenen stellt sie Anträge auf Entschädigung beim Versorgungsamt Aachen. Die Kirche reagiert mit Unterlassungsklagen und Betrugsanzeigen. Hermine Schneider aber lässt sich von ihrem Weg nicht abbringen.

Sie will, dass das den ehemaligen Heimkindern widerfahrene Unrecht wieder gut gemacht wird. Hermines Liste mit den Namen von ehemaligen Heimkindern wird zum Ausgangspunkt des Dokumentarfilms von Uli Veith. In der Begegnung mit einigen von ihnen, fast alle krank, frühverrentet oder straffällig geworden, wird deutlich, dass Hermine in der obsessiven Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit einen Überlebensweg gefunden hat, der sie vor den schlimmsten Folgen eines totgeschwiegenen Erziehungstraumas bewahrt. (Text: 3sat)

Internationaler Kinostart25.02.2007

Sendetermine

So 25.02.2007
21:15–22:55
21:15–

Cast & Crew

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