Heimat ist da wo wir sind – Unterwegs mit einem Familienzirkus

‚Ich war früher aufgeregt, aber jetzt habe ich mich an die Aufritte in der Manege gewöhnt‘, erzählt Charline Frank, schnappt sich ihre Hulahup-Reifen und verschwindet in die Manege. Gemeinsam mit ihren Eltern und zwei Geschwistern lebt die Zehnjährige beim Zirkus Montana. 25 Personen – 14 Erwachsene und elf Kinder – umfasst das Familienunternehmen. Zudem gehören über 30 Tiere zum Zirkus. ‚Bei uns müssen alle mit anpacken, nur so können wir überleben‘, betont Sandra Frank, die Mutter von Charline. Daher sind auch die Kinder fest ins Programm eingebunden.

Konkret bedeutet das für die Zehnjährige mindestens einen Auftritt pro Tag, am Wochenende sogar zwei. So stellt Charline in der Manege bereits mit einer Hulahup-Nummer die Pippi Langstrumpf dar. Ihr Cousin, der elfjährige Adriano Sperlich ist Schlagzeuger und Tellerjongleur. Neben ihren Auftritten in der Manege helfen die Kinder beim Auf- und Abbau oder machen Werbung in der Schule. Zudem bedeutet das Leben auf Achse für die Zirkuskinder einen fast wöchentlichen Schulwechsel, denn länger als 14 Tage bleibt der Zirkus Montana nie an einem Ort.

‚Das bringt schon Probleme mit sich‘, erzählt Sandra Frank. Dennoch: Der Zirkus ist ihr Leben. Trotz aller Schwierigkeiten: Ein Leben außerhalb der Zeltkuppel kann sich hier keiner vorstellen. „Heimat ist da wo wir sind … „ begleitet die Familie Frank auf ihrer Tournee durch Baden-Württemberg. Der Film erzählt vom Alltagsleben bei einem Familienzirkus: von den Schwierigkeiten der Kinder, immer wieder die Schule zu wechseln, aber auch von dem Existenzkampf der Erwachsenen. Und natürlich auch von der Faszination des Zirkuslebens. (Text: One)