Hass im Kopf
- D 1994 (95 Min.)
- Film
Der 17jährige Fredy schließt sich einer Gruppe von Rechtsradikalen an und macht sein Leben von den neuen Kumpels abhängig, – bis bei ihren brutalen, nächtlichen „Einsätzen“ in der norddeutschen Kleinstadt zwei Menschen ums Leben kommen …
Eine neonazistische Gruppierung, die sich auch aus älteren Ortsansässigen verschiedenster Schichten rekrutiert, lenkt die ständige Gewaltbereitschaft der jungen Männer auf die alten Feindbilder des „Undeutschen“ und des Judentums. Fredy, der wie sein Vater arbeitslos ist, hat sich den Rechtsradikalen angeschlossen, weil er bei seinen alkoholsüchtigen Eltern keine Perspektiven mehr sieht. Seine Kumpels dagegen akzeptieren ihn und bieten ihm Sicherheit. Zugleich verliebt er sich in die gleichaltrige Marina, die sich von den rauhen Manieren der sogenannten Kumpels ebensowenig beeindrucken läßt wie von deren Naziphrasen, die sie aber schon bald in die Tat umsetzen: Schändung jüdischer Grabsteine, brutale Schlägereien und Brandanschläge.
Sie werden fast ausschließlich in einer durch Alkohol befreiten, aggressiven Emotionalität begangen, sollen die ausländischen Bürger einschüchtern und ihnen verdeutlichen, daß sie keinen Anspruch auf eine zweite Heimat in Deutschland haben. Als der russische Besitzer der lokalen Diskothek bei einem Brandanschlag stirbt, redet Marina Fredy ins Gewissen. Das zweite Opfer ist Gisela, die Freundin von Fredys Vater, die von den betrunkenen Männern zuerst beschuldigt wird, sie bei der Polizei verraten zu haben, und dann von ihnen totgeprügelt wird. Als Fredy bemerkt, daß auch seine Freundin Marina bedroht ist, entscheidet er sich, Partei zu ergreifen.
Uwe Frießner, geboren 1942, studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1975 Drehbuchautor und Regisseur, stellt er in seinen Filmen Außenseiter wirklichkeitsnah dar, indem er sich auch auf Laiendarsteller aus den jeweiligen Milieus stützt. Der Spielfilm „Das Ende des Regenbogens“ (1979), der mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde, zeigt das Schicksal eines Jungen, dessen Zuhause Kinderheime sind und der sein Leben mit kleinen Verbrechen unterhält. In „Baby“ (1983) hofft der Rausschmeißer einer Diskothek seinen Traum von einem eigenen Sportstudio über Einbrüche und Diebstähle zu realisieren, ähnlich wie in „Der Drücker“ (1985), wo ein Arbeitsloser in die kriminelle Szene absteigt. Fürs Fernsehen hat Frießner die Mehrteiler „Molle mit Korn“ (1987) und „Wenn Engel reisen“ (1992) inszeniert. (Text: arte)
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