Hamlet

GE 2017 (93 Min.)
  • Drama
Hamlet (Sandra Hüller) im Bühnenbild von Johannes Schütz. – Bild: ZDF und JU Bochum.
Hamlet (Sandra Hüller) im Bühnenbild von Johannes Schütz.

Es ist was faul im Staate Dänemark: Hamlet trauert um seinen Vater. Seine Mutter, Königin Gertrud, bewältigt den Verlust eher pragmatisch und heiratet Claudius, den Bruder des Toten. Dafür verachtet der junge Prinz seine Mutter. Als ihm sein Vater als Geist erscheint und offenbart, dass er Opfer eines Mordanschlags durch den neuen König wurde, gerät Hamlets Welt aus den Fugen. – 3sat zeigt eine Inszenierung vom Berliner Theatertreffen 2020. Zwischen Apathie und hilfloser Wut taumelnd, weiß Hamlet nicht recht weiter, will aber irgendwie seinen Vater rächen.

Letztlich bringt er eine ganze Dynastie zu Fall – und das Reich fällt in fremde Hände. Kaum ein Werk wurde so häufig gespielt und dabei so unterschiedlich interpretiert, ob auf der Bühne, der Kinoleinwand oder als Gerüst für einen Serienplot. Manche Zitate gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz. „Sein oder nicht sein“ ist das Theaterklischee schlechthin. Allein der Totenschädel in der Hand signalisiert eindeutig, es geht um den Dänenprinzen und sein schweres Schicksal, das nach guter Shakespeare-Manier am Ende allen Hauptfiguren das Leben kostet.

In Johann Simons Bochumer Inszenierung glänzt nun die mehrfach preisgekrönte Film- und Theaterschauspielerin Sandra Hüller als Hamlet. Ein zaudernder, sanftmütiger Hamlet, dessen kindliche Wutanfälle völlig hilflos wirken und nur zeigen, wie unfassbar deprimiert er oder sie von der Welt und den Menschen darin ist. So ist dieser „Hamlet“ auch nicht als Blutbad oder Rachefeldzug inszeniert, vielmehr wird in dem faszinierenden weißen Spielfeld von Johannes Schütz versucht, eine bestmögliche neue Ordnung zu schaffen.

An Sandra Hüllers Seite steht Gina Haller als Ophelia, die in dieser Inszenierung so viel mehr sein darf als nur die berühmteste Wasserleiche der Dramenliteratur. Ihre Figur verschmilzt mit Hamlets bestem Freund Horatio und erfährt dadurch eine enorme Aufwertung, wird nicht nur Gefährtin, sondern fast Alter Ego des Dänenprinzen. „Diesen Hamlet muss man gesehen haben“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Ein epochemachender „Hamlet“, hinter den es kein Zurück mehr gibt.

Redaktionshinweis: 3sat zeigt mit der Aufzeichnung des „Hamlet“ aus dem Schauspielhaus Bochum eines der insgesamt drei geplanten „Starken Stücke“ aus der Auswahl der zehn bemerkenswerten Inszenierungen, die von einer Jury ausgewählt und zum diesjährigen Berliner Theatertreffen eingeladen wurden. Das 57. Berliner Theatertreffen kann 2020 im Zusammenhang mit der Eindämmung einer weiteren Verbreitung des Coronavirus nicht stattfinden. Daher stehen weitere Sendetermine für die „Starken Stücke“ in 3sat derzeit nicht fest. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere 02.05.2020 3sat

Originalsprache: Georgisch

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Sa. 02.05.2020
20:15–22:15
20:15–

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