Halleluja! – Gospel made in Germany

„Es werden viele Gospelchöre da sein, die besser sind als wir, von der Technik und auch vom Klang, aber viele dieser Chöre sind klinisch. Wir sind zwar nicht perfekt, aber wir haben das Feeling“. Der 63jährige Jürgen Goedtke ist mit den Gedanken bereits in den USA und steht kurz vor der Chorreise seines Lebens. Er ist kein Profi, aber begeisterter Sänger durch und durch. Und er ist Teil des Gospelchores „Rejoice“ – aus dem kleinen Nest Langenberg bei Gütersloh. Der deutsche Gospelchor „Rejoice“: Das sind 80 Sängerinnen und Sänger zwischen 17 und 63 Jahren, die seit 15 Jahren einmal in der Woche proben. Nun stehen sie kurz vor ihrer bisher größten Herausforderung: Der Chor nimmt an der Weltmeisterschaft der Chöre in den USA teil; an den World Choir Games in Cincinnati, Ohio.

Kann man als deutscher Chor im Land des Gospels überhaupt erfolgreich sein? Eine Musik, die aus den schwarzen Gemeinden kommt. Hymnische Gesänge intoniert von fantastischen Stimmen. Für den ehrgeizigen Chorleiter Roland Orthaus ist es das größte Ereignis seiner Karriere. Zwei Jahre lang hat er seine Laiensänger auf den großen Auftritt vorbereitet. Zahlreiche Extraproben, viele Einzelproben und ein Coaching mit der englischen Gesangslehrerin und Professorin Lindsay Lewis stehen vor der Abreise noch auf dem Programm.

Zwar hat sich „Rejoice“ in Deutschland schon einen Namen gemacht und wurde ohne Bewerbung zu dem Wettbewerb eingeladen, trotzdem zählt der Chor nicht zu den Favoriten. Jeder im Chor weiß, dass die internationale Konkurrenz stark ist: 15.000 Teilnehmer, darunter 362 Chöre aus aller Welt, treten in diversen Kategorien gegeneinander an. In der Kategorie Gospel konkurriert „Rejoice“ gegen sechs weitere Chöre aus den USA, Kanada und Südafrika. Fast alles Profis. Hat der deutsche Chor bei solch internationaler Konkurrenz im Land des Gospels überhaupt eine Chance? (Text: arte)