Härte
- D 2015 (89 Min.)
- Porträt

„Ich habe keine Gefühle zugelassen. Ich war ein eiskalter Typ, ein Block, mir war alles scheißegal.“ Vom Vater als Kleinkind körperlich misshandelt und von der Mutter systematisch sexuell missbraucht, hatte der Karateweltmeister Andreas Marquardt alles andere als eine unbeschwerte Kindheit. Mit 19 Monaten wurde er von seinem Vater bei Minusgraden auf den Balkon gestellt, ausgezogen und mit Wasser übergossen. Im Alter von sechs Jahren fing seine Mutter an, ihn anzufassen, zu streicheln. Mit zwölf wurde er zum Sex mit ihr gezwungen. Nach und nach wurden Frauen für ihn zu einem Hassobjekt – in allen sah er die Projektion seiner Mutter.
Andy etablierte sich rasch im Berliner Rotlichtmilieu und verdiente als Zuhälter Millionen. Reihenweise junge Mädchen gingen für ihn auf den Strich, unter ihnen die brave und schüchterne Marion, die stets zu ihm hielt, auch wenn er sie schlug. All die Jahre, die Andy im Gefängnis verbrachte, wartete sie treu auf ihn und glaubt an ihn – bis heute. Basierend auf der Autobiografie, die Andreas Marquardt zusammen mit seinem Therapeuten Jürgen Lemke schrieb, inszenierte Rosa von Praunheim dessen Leben in Schwarz-Weiß-Bildern mit Papp-Kulissen und einem theaterhaft anmutenden Spiel. Dokumentarische Szenen, in denen Andreas Marquardt und Marion Erdmann von ihrem Leben erzählen, wechseln sich mit fiktionalen ab.
Seit fast 50 Jahren dreht Rosa von Praunheim Spiel- und Dokumentarfilme. Mit seinem Dokumentarwerk „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1970) wurde Rosa von Praunheim zum öffentlichen Wegbereiter der modernen Schwulenbewegung. Anfang 2012 wurde sein Film „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und 2013 erhielt von Praunheim die Berlinale-Kamera. „Härte“, den Rosa von Praunheim selbst als seinen emotionalsten Film bezeichnet, wurde 2015 in der Panorama-Sektion der Berlinale gezeigt. (Text: ARD)
Seit fast 50 Jahren dreht Rosa von Praunheim Spiel- und Dokumentarfilme. Mit seinem Dokumentarwerk „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1970) wurde Rosa von Praunheim zum öffentlichen Wegbereiter der modernen Schwulenbewegung. Anfang 2012 wurde sein Film „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet und 2013 erhielt von Praunheim die Berlinale-Kamera. „Härte“, den Rosa von Praunheim selbst als seinen emotionalsten Film bezeichnet, wurde 2015 in der Panorama-Sektion der Berlinale gezeigt. Mehr im Internet unter: arte.tv/berlinale. (Text: arte)
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