Greenberg
- USA 2010 (107 Min.)
- Komödie

Roger Greenberg kommt nach Los Angeles, um einige Wochen auf das Anwesen seines Bruders Phillip aufzupassen. Dort trifft er nicht nur ein paar alte Bekannte wieder, sondern lernt auch Phillips Haushaltshilfe Florence kennen. Obwohl beide völlig unterschiedlich sind, beginnen sie eine Romanze. Doch der Misanthrop Roger ist nicht bereit, sich zu seinen Gefühlen zu bekennen und flüchtet sich in Zynismus und Verbitterung. Es läuft nicht gut für Roger Greenberg. Der Gelegenheitsmusiker ist gerade 40 geworden, hat einen Nervenzusammenbruch hinter sich und sieht für sich überhaupt keine Zukunftsperspektive.
Da kommt dem bindungsunfähigen und verbitterten New Yorker das Angebot seines Bruders Phillip gerade recht: Während dieser mit seiner Familie verreist, soll Roger auf das Anwesen in Los Angeles aufpassen und für den zu Hause gebliebenen Hund Mahler eine Hütte zimmern. Da Roger sowieso nichts anderes zu tun hat, nimmt er das Angebot an. Immerhin erhofft er sich, so einige Tage in der Sonne Kaliforniens zu faulenzen und alte Bekannte wiederzutreffen. Doch weder seine Ex-Freundin Beth noch sein ehemaliger Bandkollege Ivan sind sonderlich gut auf Roger zu sprechen.
Dann lernt der Zyniker die attraktive Florence kennen, die gelegentlich vorbeischaut, um Mahler mit Futter zu versorgen. Beide beginnen eine Affäre miteinander. Doch auch Florence ist ähnlich neurotisch wie Roger. Und so bedarf es erst einiger Alltagskatastrophen, um die etwas eigenartige Romanze in Schwung zu bringen. Hollywoodstar Ben Stiller verkörperte in einer Vielzahl von oft derben Komödien wie „Zoolander“, „Tropic Thunder“ und „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ meist eher tumbe, letztlich aber sympathische Protagonisten.
In Noah Baumbachs „Greenberg“ zeigt sich der Schauspieler von einer anderen Seite und tritt als neurotischer Misanthrop mit ausgeprägtem Weltschmerz auf, der alles andere als sympathisch ist. Der vierte Spielfilm des New Yorker Independent-Regisseurs, der mit „Der Tintenfisch und der Wal“ und „Frances Ha“ Kritikererfolge erzielte, ist allerdings kein bleischweres Psychodrama, sondern eine ironische, seinen Protagonisten auf Augenhöhe begegnende Komödie im Stil Woody Allens, garniert mit einer Prise Romantik.
Großen Anteil daran hat auch Ko-Hauptdarstellerin Greta Gerwig („To Rome With Love“), die mit ihrem natürlichen Charme verzaubert. „Noah Baumbach findet jedenfalls genau das richtige Timing, um von zwei Menschen zu erzählen, die sich auf bezaubernde Weise ständig verfehlen. Im Mittelpunkt von ‚Greenberg‘ steht die melancholische Erkenntnis, dass man irgendwann begonnen hat, in der Vergangenheit zu leben. Aber es gibt Hilfe. Die Unterschiede zwischen Generationen werden hier zum innersten Prinzip einer verhaltenen Liebesgeschichte: Anders ist hier im Zweifel auf jeden Fall besser.“ (Dominik Kamalzadeh, Der Standard, 15.02.2015) „Seinen Greenberg spielt (Ben Stiller) mit dem stechenden Blick und den verkrampften Kieferknochen eines latent erzürnten Erdmännchens – ständig hat man Angst, dass er gleich jemanden beißt.
… Ben Stiller aber – und das ist das Tolle an diesem Film – gelingt es, den Betrachter für diesen durch und durch unsympathischen, egomanen und eigentlich rundum uninteressanten Typen doch zu interessieren.“ (Jens Balzer, Berliner Zeitung, 15.02.2015) (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Englisch
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