Erich Maria Remarque – Sein Weg zum Ruhm

D 2008 (80 Min.)
  • Dokumentation

Ende 1928 bringt der Ullstein-Verlag „Im Westen nichts Neues“ als Fortsetzungsroman in der „Vossischen Zeitung“ heraus. Die Reaktionen der Leser sind überwältigend. Die spätere Buchausgabe des Romans hat sensationellen Erfolg: „Im Westen nichts Neues“ wird eines der weltweit meist gelesenen Bücher. Der Roman, in mehr als 50 Sprachen übersetzt, prägt unsere Vorstellungen vom Ersten Weltkrieg bis heute. Dieser Film erzählt die Entstehungsgeschichte des Buches. Wie viele seiner Schulkameraden wird Erich Paul Remark (so der Geburtsname des Dichters) unmittelbar nach seinem 18. Geburtstag eingezogen und kommt wenig später an die Westfront.

Der Stellungskrieg dauerte bereits mehrere Jahre und brachte den Männern in den Schützengräben Tod und schreckliche Verletzungen. Von der anfänglichen Kriegsbegeisterung bei Deutschen und Franzosen war nichts geblieben, ein Sinn oder gar eine vaterländische Pflicht in dem Morden war für keinen Soldaten erkennbar. Remarque registrierte die Kriegsmüdigkeit und durchlitt mit seinen Kameraden gemeinsam die Katastrophe.

Selbst schwer verwundet, zwingt ihn der Lazarettaufenthalt zur Selbstbesinnung. Er beginnt seine Erinnerungen zu notieren und sammelt, was die Leidensgenossen von ihren Fronterfahrungen berichten. In seine Vaterstadt Osnabrück zurückgekehrt, will er die Ausbildung im Lehrerseminar nur widerwillig fortsetzen. Sein Wunsch, Schriftsteller zu werden, und Gedanken, Wünsche und Lebenshoffnungen niederzuschreiben, findet in literarischer Arbeit Ausdruck. Schwärmerisch und – aus heutiger Sicht – teils übertrieben ausschweifend, formuliert er seine Vorstellungen und Herzensstimmungen.

Ernst und die seelische Not der Kriegszeit scheinen verflogen. Doch der Misserfolg des ersten Werkes „Die Traumbude“ stürzt ihn in eine Lebens- und Schaffenskrise. Ab 1922 nennt er sich („nach der Mutter und Rilke“) Erich Maria Remarque. Er besorgt sich eine Leutnantsuniform und kauft sich einen falschen Adelstitel. Er wird Verkäufer für Grabsteine. Dann verlässt er Osnabrück. Als Journalist findet er in Hannover, später in Berlin eine Anstellung. Bei „Sport im Bild – Das Blatt für die gute Gesellschaft“ ist er erstmals journalistisch erfolgreich.

Er schreibt weiter an dem Buch, das ihn seit 1918 verfolgt. Nach fast zehn Jahren ist die Arbeit beendet. Doch die Reaktion des Verlegers entmutigt ihn. Erst mit der Veröffentlichung durch den Ullstein-Verlag wendet sich das Blatt. Der Verlag deklariert das Buch, entgegen der Wahrheit, als „schier über Nacht entstanden“ und als eine „von der Seele geschriebene Qual“. Sich der Verkaufspolitik des Verlags unterordnen zu müssen, bereitet Remarque Skrupel.

Als dann die Anfeindungen von Rechtsnationalen und Nationalsozialisten beginnen, sieht sich Remarque, der sein Buch nie als politische Stellungnahme versteht, ernsthaft bedroht. Im Dezember 1930, zwei Jahre vor der nationalsozialistischen Machtergreifung, kommt die Verfilmung des Romans (Regie Lewis Milestone, Produzent Carl Lämmle, Universal) in die Kinos. Goebbels organsiert Krawalle während der Filmvorführungen und erreicht nach wochenlangen Tumulten ein Aufführungsverbot. Die Begründung der amtlichen Film-Oberprüfstelle: Das deutsche Ansehen in der Welt sei durch den Film gefährdet.

Remarque flieht am 29. Januar 1933 in die Schweiz und emigriert später in die USA. Dieser Film erzählt die Entstehungsgeschichte eines der weltweit meist gelesenen Bücher – „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Historisches Filmmaterial lässt die Zeit zwischen 1916 und 1933 aufleben und wird mit Szenen der wichtigen Lebensstationen des Dichters verknüpft. Literaturwissenschaftler und Zeitzeugen aus Osnabrück erinnern an sein bewegtes Leben. und andere. (Text: MDR)

Deutsche TV-Premiere21.10.2008NDR
Alternativtitel: Remarque – Sein Weg zum Ruhm

Sendetermine

Di 02.09.2014
23:55–01:20
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Mo 16.11.2009
09:55–11:20
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Mi 11.11.2009
21:00–22:20
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Do 02.04.2009
23:35–01:00
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Sa 10.01.2009
21:45–23:10
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Di 21.10.2008
23:00–00:30
23:00–

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