Einfach das Ende der Welt

CDN / F 2016 (Juste la fin du monde, 97 Min.)
  • Drama
  • LGBTIQ
Einfach das Ende der Welt Nathalie Baye als Mutter, Gaspard Ulliel als Louis SRF/​Praesens-Film – Bild: SRF1
Einfach das Ende der Welt Nathalie Baye als Mutter, Gaspard Ulliel als Louis SRF/​Praesens-Film

Über zwölf Jahre hat seine Familie ihn nicht mehr gesehen und bis auf ein paar Postkarten oder Zeitungsartikel über ihn, den bekannten Autor, keine Lebenszeichen von ihm bekommen. Jetzt hat Louis auf einmal seinen Besuch in der kanadischen Provinz angekündigt. Louis’ Mutter Martine bereitet nervös einen Imbiss vor, während seine kleine Schwester Suzanne (Léa Seydoux) sich schminkt. Extra angereist sind Louis’ Bruder Antoine und dessen Frau Catherine .

Die Begegnung beginnt bereits mit einer Enttäuschung: Louis hat sich ein Taxi genommen statt anzurufen. In den ersten Minuten wird diesem klar, dass sein Vorhaben nicht so einfach umzusetzen ist. Eigentlich ist er nämlich gekommen, um seiner Mutter und seinen Geschwistern zu sagen, dass er sterben wird. Seine Familie aber hadert noch immer damit, dass er ihnen den Rücken zugekehrt hat. Antoine hat nie verwunden, dass sein jüngerer Bruder aus seinem Leben verschwunden ist und Suzanne kann sich zwar kaum an Louis erinnern, hat ihn aber dennoch immer vermisst. Und Martine will von ihrem mittleren Kind vor allem, dass er sich seiner Verantwortung stellt. In dem aggressiven Trubel, den er mit seinem Besuch auslöst, kommt Louis kaum zu Wort.

«Juste la fin du monde» des jungen kanadischen Filmemachers Xavier Dolan basiert auf einem Theaterstück von Jean-Luc Lagarce. Der französische Autor schrieb das Stück 1990, als das HI-Virus bereits für unzählige Menschen weltweit den Tod bedeutet hatte. Seine Hauptfigur ist mit dem Virus infiziert. Dolan versetzt die Geschichte ins Jetzt und deutscht die Krankheit seines Protagonisten nicht aus, klar ist aber, dass er sterben wird. Die Ankündigung dieses Todes ist Katalysator dieses hysterischen Familiendramas, in dem Dolan ein hochkarätiges Schauspielerensemble auf Hochtouren bringt: Vincent Cassel («Mon roi»), Nathalie Baye («Laurence Anyways») und Léa Seydoux («La vie d’Adèle») spielen die verletzten Familienmitglieder bestechend, während Marion Cotillard («Deux jours, une nuit») ihre Rolle als Aussenstehende meistert.

Mittendrin agiert als ruhender Pol Gaspard Ulliel («Saint Laurent»). Die Enge, welche diese versehrte Familie bestimmt, haben Dolan und sein Kameramann André Turpin hervorragend in Bilder übersetzt. Selten weicht die Kamera von den Gesichtern der Familienmitglieder.

Für seinen sechsten Spielfilm wurde Xavier Dolan am Filmfestival Cannes 2016 mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet. SRF zeigt «Juste la fin du monde» in Zweikanalton deutsch/​französisch. (Text: SRF)

Im Kinofilm ist es ein Topos: das unter schlechten Vorzeichen stehende Familienessen. Xavier Dolan mixt einen Cocktail aus unterdrückten Gefühlen, verschwiegenen Geheimnissen und verlogenen Spielchen und serviert das Ganze der hochrangigsten Schauspielriege, die Frankreich zu bieten hat: Vor den Augen des hilflosen Gaspard Ulliel liefern sich Vincent Cassel, Léa Seydoux, Nathalie Baye und Marion Cotillard starke Wortgefechte und zeigen gekonnt das Misslingen von Kommunikation. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere23.06.2021arteDeutscher Kinostart29.12.2016Internationaler Kinostart2016

Originalsprache: Französisch

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Sendetermine

Fr 21.01.2022
21:45–23:20
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Di 29.06.2021
00:55–02:25
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Mi 23.06.2021
20:15–21:50
20:15–
Di 22.12.2020
01:05–02:30
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Fr 05.04.2019
04:00–05:45
04:00–
Do 04.04.2019
23:45–01:15
23:45–

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