Ein Tag – Bericht aus einem Konzentrationslager 1939

D 1965 (90 Min.)
  • Dokumentation
 – Bild: ARD

Basierend auf dem Drehbuch des ehemaligen politischen Häftlings in Sachsenhausen, Gunther R. Lys, schildert der Film den Tagesablauf in einem deutschen Konzentrationslager im Januar 1939. Bis zu diesem Zeitraum hatten mehr als eine Million Deutsche die Schreckenslager durchlitten. Denn bevor Hitler den Versuch unternehmen konnte, Europa und die Welt zu unterjochen, musste er zunächst die Gegner im eigenen Land vernichten. Es beginnt an einem frühen Januarmorgen: Neu eingelieferte Häftlinge werden am Tor des Aufbaulagers von den Wachen übernommen. Eine Szene in der Schreibstube, in der Häftlinge arbeiten, macht die Spannungen deutlich, die zwischen den politischen Häftlingen und dem Blockältesten der Strafkompanie bestehen, der wegen krimineller Delikte inhaftiert ist.

Der Bericht zeigt, wie der Morgenappell in einem Konzentrationslager verlief. Danach rücken in Fünferreihen die verschiedenen Arbeitskommandos aus. Die Neuankömmlinge bleiben zurück. Sie werden von den Wachhabenden schikaniert, und sie erleben mit, wie ein während der Nachtstunden in den elektrischen Stacheldraht gelaufener Häftling aus dem Draht geholt und ins Krematorium eingeliefert wird. Im Mittelpunkt der nun einsetzenden Handlung des Fernsehspiels steht der Befehl der Wachmannschaft an die im Lager zurückgebliebenen Häftlinge, auf dem Appellplatz eine Grube auszuheben.

Diese Grube ist 20 Meter lang, drei Meter breit und zwei Meter tief. Niemand weiß, welchem Zweck sie dienen soll. Der Tag vergeht mit weiteren Schikanen und den üblichen Schindereien. Einer der Häftlinge, der an der Grube arbeitete, stirbt. Sein Mithäftling, ein Pfarrer, nimmt sich seiner an und wird dafür vom Rapportführer in die Strafkompanie geschickt. Zwei der neu eingelieferten Häftlinge müssen den Toten ins Leichenhaus bringen und geraten dabei mit dem kriminellen Blockältesten der Strafkompanie aneinander.

Einer der Neuen wird von seinen Mithäftlingen verdächtigt, ein Spitzel zu sein. Er bekommt eine Bewährungsfrist unter den halbtoten Häftlingen zugeteilt, die mit dem Auftrennen von Lumpen und Kleidern der Getöteten beschäftigt werden. Unvermittelt kommt der Befehl, die frisch ausgehobene Grube wieder zuzuschütten. Der Befehl, sie auszuheben, war also ein reiner Akt der Willkür. Abends kehren die Arbeitskommandos zurück. Viele schleppen sich nur mühsam durchs Lagertor.

Die Bilanz des Tages: mehrere „Abgänge“, Häftlinge, die die Strapazen, den Hunger und die Spannungen im Lager nicht mehr ertragen haben. Die letzten Bilder des Berichts zeigen den Abendappell, dann begibt sich der Lagerführer zum Abendessen in ein Restaurant der nahe gelegenen Stadt. Der Fernsehfilm „Ein Tag – Bericht aus einem Konzentrationslager 1939“ will an die Opfer erinnern und die Lebenden warnen. Er erhielt 1965, im Jahr der Erstsendung, den Adolf-Grimme-Preis in Silber sowie den Preis der Pressejury beim Adolf-Grimme-Preis, den DAG-Fernsehpreis und eine Auszeichnung durch die Akademie der darstellenden Künste. (Text: 3sat)

Internationaler Kinostart1965

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Sendetermine

Mi 10.04.2024
21:00–22:30
21:00–
Sa 27.01.2024
22:00–23:30
22:00–
Mo 23.03.2015
23:15–00:45
23:15–
Sa 12.05.2007
23:30–01:00
23:30–
So 30.01.2005
23:45–01:15
23:45–
So 21.07.2002
02:45–04:15
02:45–

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