Die Regenschirme von Cherbourg
- F / D 1964 (Les parapluies de Cherbourg, 91 Min.)
- Musical

Guy und Geneviève lieben einander. Er ist zwanzig, sie achtzehn; beide würden lieber heute als morgen heiraten. Genevièves Mutter, eine attraktive junge Witwe, hält allerdings gar nichts davon. In ihren Augen ist Geneviève noch ein halbes Kind, außerdem muss Guy erst noch seinen Militärdienst ableisten. Sie hofft, dass die lange Trennung die Gefühle der jungen Leute füreinander abkühlen lässt. Tatsächlich scheint sie recht zu behalten. Nachdem Guy eingerückt ist, wartet Geneviève Tag für Tag vergeblich auf ein Lebenszeichen von ihm. Ihrer Mutter wäre es sehr willkommen, wenn sie sich etwas mehr für den reichen Diamantenhändler Roland Cassard interessieren würde.
Cassard ist offensichtlich fasziniert von der Schönheit des jungen Mädchens. Darum hat er Genevièves Mutter aus einer finanziellen Verlegenheit geholfen und damit verhindert, dass sie ihr kleines Schirmgeschäft aufgeben musste. Eines Abends bittet er sie um die Hand ihrer Tochter. Noch wagt sie nicht, Cassard zu sagen, dass ihre Tochter ein Kind von Guy erwartet. Das Mädchen ist immer noch ohne Nachricht von Guy. Schließlich gibt es dem Drängen der Mutter nach und heiratet Roland Cassard. Er ist bereit, das Kind des anderen wie sein eigenes aufzuziehen. Nach der Entlassung aus dem Militärdienst kommt Guy nach Cherbourg zurück und erfährt, dass Geneviève die Frau des Diamantenhändlers geworden ist.
Dann stirbt seine Patentante, bei der er aufgewachsen ist. Die 20-jährige Madeleine hat sie während ihres langen Krankenlagers gepflegt. Guy bittet jetzt sie, seine Frau zu werden. Von der kleinen Hinterlassenschaft der Tante kaufen sie sich eine Tankstelle. Ein kleiner Sohn wird geboren, Guy und Madeleine sind glücklich miteinander. Kurz vor Weihnachten hält ein Wagen vor der Tankstelle. Die Frau, die aussteigt, ist Geneviève. Das unerwartete Wiedersehen mit Guy dauert nur ein paar Minuten. Beide erkennen, dass sie sich im Grunde nichts mehr zu sagen haben. (Text: NDR)
„Die Regenschirme von Cherbourg“ ist der ungewöhnliche und wagemutige Versuch, das Genre des Musicals in einem realistischen Ambiente anzusiedeln. Mit einer Geschichte zudem, die nichts von der oberflächlichen Fröhlichkeit eines Singspiels aufweist, sondern von einer tragischen Liebe ohne Happy-End erzählt. Bestechend ist der Film vor allem durch seine Farbdramaturgie, die an die großen amerikanischen Musicals erinnert. „In einem Musical“, erläuterte Jacques Demy seine Absicht, „singen nicht nur die Personen, sondern auch die Farben … Die Farben schaffen die Bedeutung.“ Jacques Demy erzielte mit dieser innovativen Form des Filmens große Erfolge bei seinem Publikum. Seine Technik, eine realistische, auch politische Handlung nicht in Dialogen sprechen, sondern singen zu lassen, vervollkommnete Demy später in „Die Mädchen von Rochefort“ (1967) und „Ein Zimmer in der Stadt“ (1982). Jacques Demy starb am 27. Oktober 1990 im Alter von 59 Jahren. Die damals 20-jährige Catherine Deneuve hatte mit „Die Regenschirme von Cherbourg“ ihren ersten großen Erfolg und begann eine Karriere, die sie bis heute zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen Frankreichs macht. (Text: arte)
Originalsprache: Französisch
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