Die Faust im Nacken
- USA 1954 (On the Waterfront, 108 Min.)
- Drama

Hoboken, New Jersey, in den 1950er Jahren. Hier auf den Docks von New York herrscht die korrupte Hafenarbeitergewerkschaft, die sich mehr um ihr eigenes Wohl kümmert als um die Interessen der Arbeiter. Einer von ihnen, Terry Malloy, ein ehemaliger Boxer, erledigt für den Gewerkschaftsboss Johnny Friendly kleine schmutzige Aufträge. Als einer seiner Freunde es wagt, bei der Polizei gegen Friendly auszusagen, muss Terry ihn in einen Hinterhalt locken und wird dadurch ungewollt mitschuldig an dessen Tod. Denn Friendlys Männer werfen den unbequemen Zeugen kurzerhand aus dem Fenster.
Durch die brutale Tat nachdenklich geworden, geht Terry zu Pater Barry, der schon lange dazu aufruft, die Verantwortlichen bei der Polizei anzuzeigen. Die Schwester des Getöteten, Edie, ist ebenfalls dort. Als die beiden nach der Versammlung vor den Schlägern der Gewerkschaft fliehen, bahnt sich eine zerbrechliche Liebe an. Doch obwohl Terry Edie helfen will, die Mörder ihres Bruders dingfest zu machen, braucht es erst zwei weitere Tote – darunter auch seinen eigenen, für die Gewerkschaft arbeitenden Bruder -, bevor Terry seine Loyalität aufgibt und zur Polizei geht.
Für „Die Faust im Nacken“ gewann Marlon Brando seinen ersten Oscar und war endgültig im Olymp der amerikanischen Darsteller angekommen. Der Film erhielt weitere sieben Oscars, darunter die Preise für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch und die beste Kamera. Auch die damals noch weitgehend unbekannte Eva Marie Saint („Der unsichtbare Dritte“) erhielt einen Oscar als beste Nebendarstellerin. (Text: arte)
Hintergrund: Die Idee zu dem Film entstand durch eine Serie von 24 Artikeln, die der dafür mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Reporter Malcolm Johnson für The New York Sun über die Zustände an den Hafendocks der Stadt schrieb. Drehbuchautor Budd Schulberg faszinierte das Thema. Er begann alles zu sammeln, was er dazu in die Hände bekam, und vertiefte sich mehr und mehr in das Milieu. Er besuchte Bars in West Side Manhattan und Long Island und interviewte Hafenführer und Priester in Hell’s Kitchen. Die Hauptcharaktere des Films beziehen sich auf echte Personen: Die Figur des Terry Malloy beruht auf dem Hafenarbeiter und Whistleblower Anthony De Vincenzo, Pater Barry hat den Hafenpriester John M. Corridan zum Vorbild und Johnny Friendly basiert auf dem Gangster Albert Anastasia. Gedreht wurde in etwas mehr als einem Monat an Original-Schauplätzen und als Statisten fungierten echte Hafenarbeiter aus Hoboken, New Jersey. Das Budget lag bei 800.000 US-Dollar. Hauptdarsteller Marlon Brando, das stand extra in seinem Vertrag, verließ jeden Tag um 16 Uhr das Set und besuchte einen Therapeuten. Kurz zuvor war seine Mutter gestorben und Brando wollte so die Beziehung zu seinen Eltern aufarbeiten. So kam es, dass Rod Steiger die berühmte Szene, in der er mit Brando auf der Rückband im Taxi spricht, alleine drehen musste. Der Part von Brando wurde ihm von Crew-Mitgliedern vorgelesen. Steiger nahm das noch Jahre lang übel und sprach oft in Interviews davon. Seinen Ärger darüber packte er zudem einfach in sein Schauspiel. Kritik: „Elia Kazans Drama, geehrt mit acht (!) Oscars, atmet den Geist des italienischen Neorealismus: Milieu und Atmosphäre sind absolut glaubhaft. ‚Method Actor‘ Brando spielt furios, Eva Marie Saint gibt ihr Oscar-gekröntes Kinodebüt als seine Freundin Edie, und Karl Malden ist der engagierte Pater Barry. Als Vorlage diente eine preisgekrönte Zeitungsreportage. Fazit: Ein wuchtiges, mitreißendes Meisterwerk.“ (cinema.de) „Das auf Tatsachen basierende und mit Oscars überschüttete Drama nach dem Buch von Budd Schulberg wurde zum Vorreiter eines Kinos des Realismus: Regielegende Elia Kazan verwandte größte Sorgfalt auf Milieu und Atmosphäre, führte seine Darsteller zu packenden Leistungen, scheute nicht vor starkem sozialen Pathos zurück – und machte den jungen Marlon Brando zum Star.“ (kino.de) „Alles in allem ist ‚On the Waterfront‘ [ …] dann eben doch einer der besten Filme, und nicht umsonst steht er unter den ersten 100 in der Internet-Movie Database-Topliste.“ (filmstarts.de) „Prädikat wertvoll“ der Deutschen Film und Medienbewertung (FBW) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
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Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
Stefan_G (geb. 1963) am
Großartiger Film! Wusste gar nicht, daß der 8(!!) Oscars eingeheimst hatte.
Meine, den Film zuerst 1976 im ZDF gesehen zu haben...
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