Die Äolischen Inseln

D 2002 (45 Min.)
  • Reise
  • Reportage
Die Malvasia-Rebe wird 10 bis 15 Tage getrocknet – Bild: ZDF und SWR
Die Malvasia-Rebe wird 10 bis 15 Tage getrocknet

Bis in die 50er Jahre waren die Äolischen (oder: Liparischen) Inseln selbst den Italienern kaum bekannt. Es herrschten Armut und Hunger, bezahlte Arbeit gab es nicht, wer konnte, emigrierte nach Amerika oder Australien. Die Wende brachte ausgerechnet das Kino. Als Roberto Rossellini 1949 zusammen mit Hollywood-Diva Ingrid Bergmann den Film „Stromboli – Terra di Dio“ drehte, löste er die erste große Besucherwelle aus. Filmfans wollten den Schauplatz sehen und das Naturspektakel des Stromboli selbst erleben. Nach und nach bekamen die Inseln Hotels, regelmäßiger Fährverkehr wurde eingerichtet, der Tourismus schuf Arbeitsplätze.

Inzwischen ist er der wichtigste Wirtschaftsfaktor auf den Äolischen Inseln, und doch konnten sie sich ihre Ursprünglichkeit in einem Maße bewahren, das man in Europa kaum vermuten würde. Regisseurin Ulrike Becker war mit ihrem Team drei Wochen unterwegs und hat in vielen kleinen Begegnungen ein Porträt der äolischen Seele skizziert. Auf Salina trifft sie den passionierten Winzer Nino Caravaglio, der Malvasia-Wein erzeugt. „Diese Rebe hat das Schicksals unserer Inseln bestimmt“, sagt Caravaglio, „sie machte Salina so wohlhabend, dass wir im 19. Jahrhundert eine Flotte von rund hundert Handelsschiffen besaßen.

Als Ende des 19. Jahrhunderts die Reblaus kam und die Weinberge vollständig zerstörte, löste sie einen Massenexodus aus. Die Leute mussten emigrieren, sonst wären sie verhungert. Erst als man Mittel fand, die Blattlaus zu bekämpfen, kamen Auswanderer der zweiten oder dritten Generation zurück und bepflanzten die zerstörten Flächen neu.“ Das Weggehen und das Wiederkommen sind die beiden großen äolischen Themen. So auch bei Clara Rametta, die aus Boston zurückkehrte und den alten Ortskern von Malfa am Leben hält, weil sie zusammen mit ihrem Mann Michele Caruso verlassene Häuser restauriert und in ein Hotel mit Feinschmeckerlokal umgewandelt hat.

Das „Signum“ ist eine Oase der Ruhe und der äolischen Lebensart – die sich nicht zuletzt in den leckeren Gerichten zeigt, die Michele in seiner Küche zaubert. Kaum ein äolisches Rezept, bei dem nicht Kapern Verwendung fänden. Die kleine aromatische Knospe wächst wild, vor allem dort, wo der Boden steinig ist, auch an Stützmauern von Terrassenfeldern oder Weinbergen.

So kann jeder, der Wein produziert, auch Kapern ernten. Und so ist das wichtigste Fest der Insel die Sagra del cappero, das Kapernfest, bei dem nicht nur gut gegessen und bis in die Morgenstunden getanzt wird, sondern Biobauern auch ihre Produkte präsentieren können. Sogar die Schönheitsrezepte der Wellness-Oase des „Signum“ kommen ohne Kapern als Zutat nicht aus. Wer nicht im Tourismus oder in der Landwirtschaft tätig ist, findet sein Auskommen durch das Meer. Die äolischen Gewässer sind sauber und fischreich, sie bieten herrliche Ausblicke, großartige Tauchgründe und traumhafte kleine Badebuchten.

Der Film begleitet den Fischhändler Bartolo Greco und seine beiden Söhne Leonardo und Raul aus Lipari auf einem Bootsausflug zu solch einer „spiaggetta“ sowie den Seebär Capitan Felice aus Felicudi, der einen Zweimaster mit Baujahr 1901 liebevoll restauriert hat, auf einem Segelturn. Er trifft junge Menschen, die nur während der Saisonmonate auf den Äolischen Inseln arbeiten, solche, die aus einem Stressberuf ausgestiegen sind, um sich ganzjährig dort niederzulassen, und eine Vulkanologin, für die der Stromboli der spannendste Vulkan der Erde ist. (Text: SWR)

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Mi 06.01.2010
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