Der Schusterkönig

Es ist die Geschichte eines armen buckligen Schusters, der versucht, Gutes zu tun, dem aber alle guten Taten nur Demütigung und Leid und zuletzt beinahe den Tod bringen. Ausgeplündert von korrupten Hofbeamten, von einem bösartigen habgierigen Khan zum Hungertod verurteilt, wird er von sagenhaften eisernen Männern gerettet und selbst auf den Thron des Reiches gesetzt. Ausgestattet mit dem Schlüssel zur Macht, versucht er mit gesundem Menschenverstand, ein gerechter Khan zu werden. Das Volk jubelt. Der Wohlstand steigt. Aber auch die Gruppe der Unzufriedenen wächst. Vor allem jene, die vorher am großen Kuchen der Korruption mitgeknabbert haben und denen es jetzt nicht so gut geht, hetzen gegen den Schusterkönig. Es besteht – so sagen sie – ein Vertrag mit dem Beherrscher des Nachbarreiches. An ihn sollen alle unverheirateten Mädchen zwischen dem 14. und dem 17. Jahr ausgeliefert werden.

Da dieser unmenschliche Vertrag von Azbeaz’ Vorgänger stammt, weigert sich der Schusterkönig, ihn zu erfüllen. „Da wird es eben Krieg geben“, meinen die ehemaligen Würdenträger. Das kann nur schlimm ausgehen, denn der Nachbarkönig ist ein Zauberer, der sich jederzeit in einen alles zerstörenden Lindwurm verwandeln kann. Da hilft nur eines: Unterwerfung. Und schon übt das Volk Unterwerfung. Der ehemalige Hofschmeichler und Schönredner – ein sehr wichtiger Beamter der vorherigen Regierung – versucht mit List, an den Schlüssel zur Macht heranzukommen.

Der Schusterkönig hört und spürt natürlich die neue Stimmung gegen sich. Am liebsten möchte er wieder zurück in seine Werkstätte. Da aber kriecht schon der Lindwurm durch die Straßen. Alles Volk unterwirft sich ihm. Nur drei stellen sich ihm entgegen: der bucklige König sowie ein junger Mann und ein Mädchen, die dem König seine Wohltaten nicht vergessen haben.

Schon nach den ersten Schlägen zerbricht der Kopf des Drachen, der nur aus Pappe war. Aus den Trümmern steigt der ehemalige Schönredner. Den Körper des Drachen aber haben alle jene gebildet, die sich seinem lauten Gebrülle ohne zu denken unterworfen haben. Jetzt stehen sie alle entlarvt und beschämt da. Nach einem kurzen Kampf um den Schlüssel zur Macht lässt ihn Azbeaz durch die eisernen Männer in den tiefsten Abgrund der Erde versenken. Dann geht er wieder zurück in seine Schusterwerkstatt. Ein Jüngerer und Hübscherer soll das Reich regieren. Wird er es besser machen? (Text: ZDF Theaterkanal)

Fernsehfilm nach einem turkmenischen Märchen