Der schöne Mai

F 1963 (Le joli mai, 141 Min.)
  • Dokumentation
Rue de la Glacière: Auf einer Baustelle träumen zwei Architekten von einem neuen Gebäude – menschlicher und näher an der Natur. – Bild: ARTE France /​ © ARTE France Développement
Rue de la Glacière: Auf einer Baustelle träumen zwei Architekten von einem neuen Gebäude – menschlicher und näher an der Natur.

Paris, Mai 1962, der erste Friedensmonat nach sieben Jahren Algerienkrieg. Was ist davon in der französischen Hauptstadt zu spüren? Regisseur Chris Marker liefert einen essayistischen Querschnitt durch die Bewusstseinslage der Pariser Bevölkerung. Eine junge Frau steigt auf das Dach der Kirche Saint-Eustache und genießt den Ausblick auf die Stadt zu ihren Füßen. Im ersten Friedensmonat nach sieben Jahren Algerienkrieg drehte der passionierte Filmessayist Chris Marker 55 Interviewstunden mit Passanten, um die Stimmung in Paris einzufangen. Die in Plansequenzen gefilmten Gespräche wurden – damals eine Neuheit – teils direkt auf der Straße, teils bei vorbereiteten Treffen geführt.

Die Befragten äußern sich zur französischen Kolonialpolitik, zur Wohnungsnot und der Frage, was Glück für sie ist. Ein preisgekrönter, durch seine Aufrichtigkeit bestechender Klassiker des Cinéma Vérité mit Yves Montand und Simone Signoret als Erzähler. Der Franzose Chris Marker, geboren am 29. Juli 1921 in Neuilly-sur-Seine und verstorben am 29. Juli 2012 in Paris, gehört zusammen mit Jonas Mekas oder Jean-Luc Godard zu den großen Essayfilmern des 20. Jahrhunderts. Er war Schriftsteller, Fotograf und Dokumentarfilmer. Einige seiner Werke, wie „Le joli mai“, („Der schöne Mai“, 1963) oder „Sans soleil“ („Unsichtbare Sonne“, 1983), die der Tradition des Cinéma Vérité verpflichtet sind, gelten bis heute als Klassiker.

Zu seinen bekanntesten Filmen zählt auch der aus Fotos montierte preisgekrönte Science-Fiction-Kurzfilm „Am Rande des Rollfelds“ (1962). Er war die Vorlage für den 1995 von Terry Gilliam inszenierten Science-Fiction-Film „12 Monkeys“. In der Videoreportage „Chats perchés“ (zu deutsch: „Katzensprung“, 2004) beschäftigte sich Marker anhand von Katzen-Graffitis mit dem öffentlichen Raum von Paris und den politischen Ereignissen in der Zeit nach den Terroranschlägen vom September 2001. Für seinen Film „Berliner Ballade“ erhielt er 1990 den Deutsch-Französischen Journalistenpreis. (Text: arte)

Internationaler Kinostart1963

Originalsprache: Französisch

Sendetermine

Do 03.09.2020
00:55–03:15
00:55–
(OmU)
Mo 07.05.2018
00:15–02:40
00:15–
(OmU)

Cast & Crew

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