Der Eissturm
- USA 1997 (The Ice Storm, 112 Min.)
- Drama

Im Spätherbst 1973 zweifelt Amerika an sich selbst. Richard Nixon verstrickt sich immer tiefer in die Watergate-Affäre und die sexuelle Revolution erreicht die prüden Vorstädte und braven Familien. Auch das Eheleben der Hoods gerät aus den Fugen. Während ein Eissturm aufzieht, erleben Ben und Elena Hood Gefühle, die sie verändern werden. New Canaan/Connecticut 1973. Während Präsident Nixon in der Watergate-Affäre seine Glaubwürdigkeit verliert, spielt sich in der Vorort-Idylle der Hoods ein ähnliches Drama ab. Der biedere Angestellte Ben Hood (Kevin Kline) hat eine frustrierende Affäre mit der resoluten Nachbarin Janey Carver (Sigourney Weaver), doch seine Frau Elena (Joan Allen) ahnt es.
Die pubertierende Tochter Wendy (Christina Ricci) hält ihre Eltern und Politiker für verlogen. Unbefangen lässt sie sich mit den Carver-Jungen auf Doktorspiele ein. Der sensible Mikey (Elijah Wood) leidet an der Gefühlskälte seiner vermeintlich so freimütigen Mutter. Sein kleiner Bruder Sandy (Adam Hann-Byrd) reagiert sich durch gewalttätige Spiele ab. Zum Fest an Thanksgiving kehrt auch der College-Student Paul Hood (Tobey Maguire) heim.
Er spürt die Ehekrise seiner Eltern und geht seinem Vater aus dem Weg. Am nächsten Tag setzt Paul sich nach New York ab, um Libbets Casey (Katie Holmes), eine verwöhnte Schulfreundin, zu treffen. In der vermeintlich „sturmfreien Bude“ erwartet ihn jedoch schon sein Freund George (Henry Czerny). Während an der Ostküste ein schwerer Eissturm aufzieht, geraten auch die Hoods in heftige Turbulenzen. Elena hat Ben wegen seines Seitensprungs zur Rede gestellt. Im Streit gehen sie zu einer Cocktailparty, die sich als Partnertauschbörse entpuppt.
Frustriert betrinkt sich Ben, Elena lässt sich von Janeys Mann Jim Carver (Jamey Sheridan) verführen. Zu Hause findet sie ihre Tochter friedlich mit Sandy kuschelnd im Ehebett vor. Sandys Bruder Mikey wandelt als einsamer Poet durch die vereisten Straßen. Ein tragisches Unglück führt dazu, dass sich die Hoods im kalten Licht des nächsten Morgens erstmals wieder offen in die Augen schauen. Ang Lee adaptierte Rick Moodys Roman über die bitteren Früchte der sexuellen Revolution als melancholische Spurensuche.
In unterkühlten und raffiniert-impressionistischen Bildern illustriert er erneut den weiten Weg einer Selbstfindung inmitten herausfordernder Konventionen. Der 1954 in Taiwan geborene und seit 1978 in den USA lebende Regisseur ist einer der erstaunlichsten Filmemacher der internationalen Kinoszene. Waren Filme wie „Hochzeitsbankett“ (1992) und „Eat Drink Man Women“ (1994) Oscar-nominierte internationale Erfolgsstreifen, war Lees Jane-Austen-Adaption „Sinn und Sinnlichkeit“ (1995) die mit Preisen überschüttete Sensation des Kino-Jahres 1996. (Text: MDR)
Der taiwanesische Regisseur Ang Lee („Das Hochzeitsbankett“, „Sinn und Sinnlichkeit“, „Brokeback Mountain“) adaptierte Rick Moodys Roman über die bitteren Früchte der sexuellen Revolution als melancholische Spurensuche. In unterkühlten und raffiniert-impressionistischen Bildern illustriert er den weiten Weg der Selbstfindung inmitten eines Netzes von Konventionen. Eine bittersüße Studie über Lüge und Wahrheit, die Illusion von Geborgenheit und die Kälte des Individualismus. „Der Eissturm“ gewann bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1997 in der Kategorie Bestes Drehbuch und war als bester Film für die Goldene Palme nominiert. (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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