Dem amerikanischen Traum so fern Newark USA

F 2022 (Exclusion, rébellion, affirmation : Newark USA‎, 60 Min.)
  • Dokumentation
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Steve Faigenbaums Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Newark, der Nachbarstadt New Yorks, die ein verkleinertes Modell Amerikas darstellt. – Bild: TS Productions
Steve Faigenbaums Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Newark, der Nachbarstadt New Yorks, die ein verkleinertes Modell Amerikas darstellt.

In dieser ethnisch stark gemischten Stadt löste ein explosiver Cocktail aus aufkeimender Bürgerrechtsbewegung, chronischer Armut der afroamerikanischen Bevölkerung, Allgegenwart der Mafia, Polizeigewalt und Korruption 1967 blutige Unruhen aus, deren traurige Erinnerung die Stadt auch heute noch überschatten. Als die weiße Mittelschicht daraufhin aus Newark wegzog, sank die Einwohnerzahl und die mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnte Stadt verarmte. Zwei zeitgleich dort aufgewachsene Autoren stehen sinnbildlich für die Geschichte Newark: der einer jüdischen Einwandererfamilie entstammende Schriftsteller Philip Roth (1933–2018) und der afroamerikanische Dichter und Dramaturg Everett LeRoi Jones alias Amiri Baraka (1934–2014), Gründer des Black Arts Movement und einer der engagiertesten und redegewandtesten Vertreter der Black Power.

Eine Miniaturausgabe Amerikas: „Newark war der Schlüssel, der meine Sinne für alles andere geöffnet hat“, bekräftigt Philip Roth. Die Handlung gut der Hälfte seiner Romane – darunter „Amerikanisches Idyll“, „Verschwörung gegen Amerika“ und „Der menschliche Makel“- ist in Newark angesiedelt, im jüdischen Viertel seiner Kindheit, wo er die sozialen Spannungen aufmerksam beobachtete und seine Wahrnehmung für den Untergang des „American Way of Life“ schärfte.

Auch der militante Werdegang von Amiri Baraka wurde von seiner Rückkehr nach Newark geprägt. Als Waffen gegen die Unterdrückung wählte er die Kunst und insbesondere sein Essay „Blues People“. Sein politisches Engagement bewirkte das Absetzen der weißen, korrupten Stadtverwaltung und leistete einen erheblichen Beitrag zum Wahlsieg des ersten schwarzen Bürgermeisters der Stadt.

Der Autor starb wenige Wochen bevor sein eigener Sohn, Ras Baraka, 2014 in diese Funktion gewählt wurde. Anhand von Archivbildern und Textauszügen dieser beiden emblematischen Autoren zeichnet der Dokumentarfilm des US-amerikanischen Filmregisseurs Steve Faigenbaum die Geschichte eines Ortes nach, der wie eine Miniaturausgabe der USA anmutet. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere 01.08.2023 arteDeutsche Streaming-Premiere 25.07.2023 arte.tv

Originalsprache: Französisch

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Sendetermine

Di. 27.05.2025
01:40–02:40
01:40–
Di. 01.08.2023
23:45–00:45
23:45–

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