Das wilde Schaf
- F / I 1974 (Le mouton enragé, 105 Min.)
- Gesellschaft
- Satire

Im Rahmen des Romy-Schneider-Specials zu ihrem 80. Geburtstag: Als ein befreundeter Schriftsteller ihn in immer neue Liebesabenteuer mit einflussreichen Frauen hineinmanövriert, bricht der unscheinbare Bankangestellte Nicolas Mallet mit seinem geordneten Leben. Bald ist aus dem eigentlich schüchternen Nicolas nicht nur ein moderner Casanova geworden, sondern auch ein Mann von Welt, der sich in der Wirtschaft, bei den Medien und in der Politik einen Namen gemacht hat. Moliere zufolge gliedert sich die Menschheit in Wölfe und Schafe. Nicolas Mallet scheint eindeutig zu den Schafen zu gehören. Doch als der kleine Bankangestellte eines Tages die attraktive Marie-Paule anspricht, beginnt für ihn ein Ausbruch aus dem tristen Alltag, der ungeahnte Qualitäten in Nicolas hervorbringt.
Für diese Erweckung bedarf es allerdings entschiedener Nachhilfe durch Nicolas’ Freund Fabre. Dieser ist als Schriftsteller zwar wenig erfolgreich, aber dafür ein Lebenskünstler. Als Nicolas ihm gesteht, mit Marie-Paule nur ein Flittchen erobert zu haben, setzt Fabre den jungen Mann auf die schöne Roberte an. Die Frau eines konservativen Philosophie-Professors wird zu Nicolas’ erster echter Eroberung. Von Fabre planmäßig gelenkt, steigt Mallet von einem Bett ins nächste und bald auch die Karriereleiter hinauf.
Nicolas macht Politik, betätigt sich als Boulevardjournalist und ist schließlich für jede Korruption gut. Bald pflastern auch Leichen seinen Weg. Zum 80. Geburtstag von Romy Schneider sendet das BR Fernsehen „Das wilde Schaf“ im Rahmen eines Romy Schneider Specials. Michel Deville hat sich als Regisseur hintergründiger Gesellschaftssatiren einen Namen gemacht. In dieser mit Romy Schneider, Jane Birkin, Jean-Pierre Cassel und Jean-Louis Trintignant ausgezeichnet besetzten Komödie kommt zudem eine Portion frivoler Bosheit dazu. Die Geschichte des „Schafes“ Nicolas, der sich, wenn zwar nicht in einen Wolf, dann doch in ein „wildes Schaf“ verwandelt, ist ein intelligentes „Pamphlet gegen den Mythos des sozialen Aufstiegs und des skrupellosen Arrivieren-Wollens“, wie die französische Zeitschrift „Ecran“ zum Kinostart formulierte.
Nicht zuletzt aufgrund der Mitwirkung Romy Schneiders wurde Devilles Film 1973 ein Kassenschlager. „Regisseur Michel Deville inszenierte mit eleganter Handschrift eine zynische Satire auf die moderne Zeit – eine respektlose und frivole Geschichte, die die Aufsteiger der Gesellschaft ebenso wie deren Versager vorführt.“ (mediabiz.de) (Text: BR Fernsehen)
Was bleibt, wenn die Autorität gesellschaftlicher Normen und Konventionen einmal unterwandert ist? Michelle Deville beschreibt in seiner bitterschwarzen Gesellschaftskomödie „Das wilde Schaf“, frei nach einem Roman von Roger Blondel, eine Welt, in der herkömmliche Moralkonzepte obsolet geworden sind. Mit Jean-Louis Trintignant, Jean-Pierre Cassel und Romy Schneider in den Hauptrollen ist die Komödie hochrangig besetzt. Diese erste Zusammenarbeit Devilles mit Trintignant trägt weitere Früchte: 1981 brilliert er gemeinsam mit Isabelle Huppert in Devilles Krimi „Stille Wasser“. Mehr im Internet auf ARTE Cinema unter: cinema.arte.tv. (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Französisch
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Reviews & Kommentare
geroellheimer (geb. 1967) am
Michel Deville 13.4.1931-16.2.2023
Michel Deville war Regisseur. Zu den meisten seiner Filme schrieb er auch die Drehbücher. Unter ihm entstanden die Filme „Eine Kugel im Lauf“, „Das Spiel der Lüge“, „Alles wegen dieser Frauen“, „Gangster, Gold und flotte Mädchen“, „Der Dieb der Mona Lisa“, „General Fiaskone“, „Zärtliche Haie“, „Benjamin – Aus dem Tagebuch einer männlichen Jungfrau“, „Die Dame in Blau“, „Das wilde Schaf“, „Stille Wasser“, „Gefahr im Verzug“ und einige weitere.
Michel Deville starb am 16.2.2023 im Alter von 91 Jahren.
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